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Frage
Guten Tag Pater,
ich bin’s nochmal, Alessandro, 24, habe Ihnen auch gestern eine E-Mail geschrieben.
Ich wollte noch etwas hinzufügen, was mir besonders aufgefallen ist.
Sowohl Katholiken als auch Protestanten treiben im Namen Jesu Dämonen aus, und durch die Macht in Seinem Namen werden Wunder vollbracht, wo Glaube besteht.
Ich glaube, dass der Herr zum Herzen des Menschen spricht und je näher wir Ihm kommen, desto mehr werden uns unsere Laster, unsere Fehler, Verfehlungen, die allmählich ans Licht kommen, vor Augen geführt, damit wir sie beseitigen und uns verbessern können.
Wer als Katholik oder auch als Protestant den notwendigen Glauben und die Nähe zu Gott hat, um vom Herrn ein großes Zeichen oder eine große Heilung zu erbitten und zu erhalten, wird, wenn er vom Weg abkommt, zurechtgewiesen. Liege ich da richtig?
Warum glauben dann Ihrer Meinung nach Protestanten nicht an die lebendige Gegenwart Jesu Christi in der Allerheiligsten Eucharistie, während Katholiken es tun? Warum werden Irrende nicht zurechtgewiesen, vor allem, wenn es sich um einen so großen Irrtum handelt??
Diese Frage sollte nur IHM allein gestellt werden, aber manchmal spricht ER zu uns durch die Menschen.
Ich danke Ihnen für die Antwort und vertraue Sie dem Heiligen Geist an.
Herzlichen Gruß
Alessandro
Antwort des Priesters
Lieber Alessandro,
1. du leitest deine Frage ein, indem du sagst, dass der Herr Irrende zurechtweist.
Hier bedarf es einer Klarstellung: wenn jemand das Gesetz des Herrn verletzt, kommt die Strafe nicht von außen, als würde es Gott sein, der straft, so wie es die Menschen tun, sondern aus der Handlung selbst, die uns eines Guten beraubt und uns dem Bösen aussetzt.
Wenn wir also Böses tun, tadeln wir uns selbst gegenseitig, bestrafen uns selbst, lieben uns nicht einander.
2. Nun, indem sie die reale Gegenwart Christi in der Eucharistie leugnen, haben sich die Protestanten jener unermesslichen und überströmenden Gnadenfülle beraubt, die den Christen immer mehr Gott selbst gleichgestaltet und ihn zur höchsten Heiligung führt.
Leider nutzen auch viele Katholiken diesen immensen Schatz nicht, aber so ist es, wie uns auch das Leben aller Heiligen bezeugt.
Durch die Eucharistie werden wir außerdem von vielen Übeln befreit. Der heilige Johannes Chrysostomus schreibt, dass „wir wie Flammen speiende Löwen von dieser Tafel zurückkehren, und dass der Teufel uns schrecklich fürchtet“ (Predigt 46 über das Johannesevangelium).
3. Ganz zu schweigen von dem Guten, das wir der ganzen Kirche, den Seelen im Fegefeuer und der ganzen Welt tun, indem wir das Opfer Christi auf unseren Altären mit der gleichen Wirksamkeit verewigen, mit der es das erste Mal am Kreuz dargebracht wurde.
Ich denke an die heilige Theresia vom Kinde Jesu, die von einer sehr schweren Krankheit heimgesucht wurde, Krankheit, die sie an den Rand des Todes gebracht hatte und deren Genesung einer Novene heiliger Messen zuzuschreiben ist.
4. Hören wir uns ihre Geschichte an: “Eines Tages kam Papa in Marias Zimmer, in dem ich lag: Er überreichte Maria mit einem tieftraurigen Blick mehrere Goldstücke und fragte sie, nach Paris zu schreiben, um dort im Heiligtum Unserer Lieben Frau vom Siege eine Messe halten zu lassen, damit sie seine kleine arme Tochter wieder auf die Beine bringen könnte. Oh, wie tief war ich von dem Glauben und der Liebe meines Königs gerührt! Wie gerne hätte ich ausgerufen „ich bin wieder gesund!“. Aber leider hatte ich ihm schon zu viele falsche Freuden bereitet und meine Wünsche vermochten keine Wunder zu bewirken. Und dennoch bedurfte es eines ganz großen Wunders, um mich wieder gesund zu machen. Ja wirklich, es bedurfte eines Wunders, und dieses Wunder vollbrachte Unsere Liebe Frau vom Siege. Eines Sonntags während der Novene (es war der letzte Novenen-Tag, am Pfingstsonntag, dem 13. Mai 1803) ging Maria in den Garten hinaus und sie ließ mich mit Leonie allein, die am Fenster saß und las; Schon nach wenigen Minuten begann ich ganz leise „Mama… Mama…“ zu rufen. Gewöhnt an mein Stöhnen, achtete Leonie nicht darauf. Das dauerte lange Zeit, dann rief ich laut und laut und endlich kam Maria sofort herbei, … darunter litt Maria vielleicht noch mehr als ich. Nachdem Maria vergeblich alles Mögliche getan hatte, um sich zu erkennen zu geben, kniete sie an meinem Bette mit Leonie und Celine nieder, wandte sich zur Heiligen Jungfrau und betete mit der ganzen Inbrunst einer Mutter, die um das Leben ihres Kindes ringt: Zu dieser Zeit erhielt sie das, was sie wünschte.
Da die arme Therese keine Rettung auf der Erde fand, wandte sie sich an die Himmelskönigin. Mit ganzem Herz betete sie zu ihr, damit sie ihrer erbarmte… Plötzlich kam mir die Heilige Jungfrau so schön vor, dass ich nie etwas so Schönes gesehen hatte: ihr Antlitz strahlte unaussprechliche Güte und Zärtlichkeit aus. Was mich aber bis ins Innerste meiner Seele rührte, war „ihr entzückendes Lächeln“. Da verschwanden alle meine Leiden, flossen große Tränen auf die Wangen, aber es waren Tränen aus einer schattenfreien Freude. Oh, dachte ich, die Heilige Jungfrau hat mir zugelächelt – wie glücklich bin ich! Aber niemandem will ich etwas davon sagen, denn sonst ist es aus mit meinem Glück. Dann senkte ich ohne jede Anstrengung meinen Blick und erkannte meine geliebte Maria. Zärtlich schaute sie mich an, sie schien tief bewegt zu sein, wie sie verstehen könnte, welche außerordentliche Gnade mir eben zuteil geworden war. Oh! Gerade ihr und ihrem so innigen Gebet sollte ich die Gnade des Lächelns der Himmelskönigin verdanken. Als sie meinen Blick fest auf die Heilige Jungfrau gerichtet sah, dachte sie „Therese ist geheilt!“. Ja, die kleine Blume sollte von neuem aufleben. Der leuchtende Strahl, der sie erwärmt hatte, sollte ihr Tätigkeit nicht unterbrechen: Er tat nicht jäh, sondern allmählich und zärtlich, hob sie wieder hoch und kräftigte sie in einem solchen Maße, dass sie fünf Jahre später auf dem heiligen Berge des Karmels erblühte“ (Geschichte einer Seele, 93-94).
Gewiss haben zu der Heilung auch die Gebete ihrer Mitschwestern beigetragen. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass zur gleichen Zeit die heiligen Messen gefeiert wurden.
Der heilige Ignatius von Loyola feierte viele Messen für seine Anliegen.
Die heilige Teresa von Avila sagte: „Seine Majestät bezahlt gewöhnlich die Herberge nicht schlecht, wenn man ihn gut bewirtet (Weg der Vollkommenheit, 34, 8).
5. Du siehst also, über wie viele Güter die Protestanten nicht verfügen. Es ist bestimmt kein Segen, sich der Eucharistie zu berauben.
Es mag zwar stimmen, dass Protestanten guten Glaubens sind, aber unterdessen tragen sie die Folgen der fehlenden Gemeinschaft mit der katholischen Kirche und mit demjenigen, dem Christus die Schlüssel zum Himmelreich gegeben hat.
Ich danke dir für das Anvertrauen an den heiligen Geist, versichere dir mein Gebet und segne dich.
Pater Angelo