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Frage

Guten Tag Pater Angelo, ich möchte Ihnen gerne ein paar Frage stellen.

Ist das Fernsehen wirklich in der Hand des Teufels?

Und außerdem, welche Sünden wird denn schon ein Heiliger wie Pater Pio begangen haben, der jeden Tag zur Beichte ging? Gibt es Beispiele?

Freundliche Grüße

Silvio


Antwort des Priesters

Lieber Besucher,

1. das Fernsehen ist eine wunderbare technische Erfindung.

So drückt sich, wie wir sehen werden, das Zweite Vatikanische Konzil aus.

Es handelt sich jedoch um ein “Mittel” und hängt insofern immer davon ab, welchen Gebrauch wir davon machen.

Geben wir es in die Hände des Teufels, dann ist es verheerend.

Aber wenn wir es in die Hände Gottes legen, kann es unglaublich viel Gutes tun.

2. Hier, wie die Kirche in dem Konzilsdokument mit dem Titel Inter mirifica über das Fernsehen denkt.

Unter den erstaunlichen Erfindungen der Technik, welche die menschliche Geisteskraft gerade in unserer Zeit mit Gottes Hilfe aus der Schöpfung entwickelt hat, richtet sich die besondere Aufmerksamkeit der Kirche auf jene, die sich unmittelbar an den Menschen selbst wenden und neue Wege erschlossen haben, um Nachrichten jeder Art, Gedanken und Weisungen leicht mitzuteilen.

Unter ihnen treten vor allem jene „Mittel“ hervor, die in ihrer Eigenart nicht nur den einzelnen Menschen, sondern die Masse und die ganze menschliche Gesellschaft erreichen und beeinflussen können:

die Presse, der Film, der Rundfunk, das Fernsehen und andere gleicher Art. Man nennt sie darum zu Recht „Soziale Kommunikationsmittel“ ” (IM 1).

3. “Der Kirche ist sehr wohl bekannt, daß die Sozialen Kommunikationsmittel bei rechtem Gebrauch den Menschen wirksame Hilfe bieten, denn sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Erholung und Bildung des Geistes; sie dienen ebenso auch der Ausbreitung und Festigung des Gottesreiches.

Die Kirche weiß ebenfalls, daß die Menschen diese technischen Erfindungen gegen Gottes Schöpfungsplan und zu ihrem eigenen Schaden mißbrauchen können. Die Sorge einer Mutter erfüllt sie wegen des Unheils, das durch deren Mißbrauch häufig der menschlichen Gesellschaft erwachsen ist.

Das Konzil hält es darum für seine Pflicht, die wache Sorge der Päpste und Bischöfe in dieser wichtigen Sache aufzunehmen und die vordringlichen Fragen zu behandeln, die mit den Sozialen Kommunikationsmitteln zusammenhängen” (IM 2).

4. Gerade weil dieses Mittel in die Hände Gottes gelegt werden kann, fühlt die Kirche sich sogar dazu verpflichtet, es zu benutzen, um Christus in die Häuser zu bringen und alles Gute, Gerechte und Heilige zu verbreiten.

Der Missbrauch, den viele davon machen, hebt die Verpflichtung seines Gebrauchs, nicht auf. 

5. Des Weiteren fragst du mich, welche Sünden Pater Pio wohl  begehen konnte, da er ja ein Heiliger war.

Die Frage ist nicht einfach zu beantworten.

Ich kann allerdings sagen, dass das, was Dante in der Göttlichen Komödie schreibt, durchaus der Wahrheit entspricht: “O würdig reine Seele, wie empört,

wie quält der kleinste Fehler dein Gewissen! ” (Fegefeuer III,8-9).

Je mehr Licht in unsere Seele eindringt, desto klarer kommen Flecken und Staub zum Vorschein.

Wir wissen, dass selbst die Heiligen, obwohl sie in der Gnade bestätigt sind, vor lässlichen Sünden nicht gefeit sind.

6. Darüber hinaus betrachten sie, aufgrund ihres klaren Gewissens, Realitäten, die in der Theologie als Unvollkommenheit bezeichnet werden, wie etwa unfreiwillige Ablenkungen im Gebet oder sogar Momente spontaner Ungeduld,  als Sünden.

Der heilige Ambrosius schreibt im Gebet zur Vorbereitung der Messe: „Barmherziger Herr Jesus Christus … Ich fürchte und zittere, mich dem Tische deines süßen Mahles zu nähern, weil mein Herz und Körper von vielen Sünden befleckt sind, ich meinen Geist und meine Zunge nicht sorgfältig gehütet habe“.

Ich wünsche dir alles Gute, segne dich und gedenke deiner im Gebet.

Pater Angelo