Questo articolo è disponibile anche in:
Italienisch
Englisch
Deutsch
Frage
Guten Tag,
ich heiße Umberto C.,. bin 26 Jahre alt und komme aus der Gegend von Messina, in Sizilien. Am 14. Juni, dem Fronleichnamsfest, dachte ich über all die Menschen nach, die mittlerweile sogar sonntags, die heilige Messe nur noch online verfolgen oder an jene, die zwar den Gottesdienst besuchen, gewollt oder ungewollt jedoch nicht zur Kommunion gehen. Das schmerzt mich und es tut mir für sie Leid, weil ich mӧchte, dass sie verstehen, was sie damit verpassen.… Deshalb möchte ich ein paar Überlegungen dazu anstellen.
Unter der Woche kann man die Messe ruhig im Internet verfolgen, aber sonntags dürfte dies nur im Notfall erlaubt sein. „Die geistliche Kommunion“, die während der Zeit der aufgezwungenen Covid-Isolierung empfangen wurde, ist eine große Gelegenheit, Christus zu loben und nach Ihm zu verlangen, aber ich denke, es ist nicht dasselbe, wie Ihn in der Gegenwart sakramental (mit Leib, Blut, Seele und Gӧttlichkeit) zu empfangen … online mitzufeiern, oder schlimmer noch, sich in einem Präsenzgottesdienst dem Sakrament der Hl. Kommunion zu berauben ist, als wäre man durstig, schenkt sich ein Glas Wasser ein und trinkt es dann nicht, um es von weitem zu betrachten. Oder als steige man die Treppe eines Turms hinauf, um die Aussicht von oben zu bewundern und verbindet sich dann, kurz vor dem Erreichen des Gipfels, die Augen; oder als hielte man eine schӧne duftende Gardenie in der Hand, riecht aber nicht daran, um ihren Duft zu genießen; oder als ginge man in einer kalten, verschneiten Nacht spazieren, sieht ein Feuer brennen, nähert sich ihm aber nicht, um sich daran zu wärmen; oder als würde man ein Geburtstagsgeschenk erhalten, packt es aber nicht aus; als treffe man eine geliebte Person, darf sie aber nur durch ein Fenster sehen, ohne sich umarmen zu können.
Ich schließe mit einem Gleichnis.
So wie eine Biene, die über ein Feld fliegt, sich der Blume nähert und den Pollen aufnimmt, um damit Honig zu produzieren, so nähert sich der Katholik, der an der Hl. Messe teilnimmt, Gott und empfängt die Eucharistie, damit daraus gute und heilige Werke hervorgehen kӧnnen.
Antwort des Priesters
Lieber Besucher,
1. es ist gut, während der Messe die Heilige Kommunion zu empfangen. Das ist die natürlichste Sache auf der Welt.
Aber wir dürfen nicht vergessen, dass die Kirche ein Feldlazarett ist, wie sich Papst Franziskus ausdrückte.
So wie in einem Krankenhaus die Kranken sich nicht wie die anderen Menschen ernähren kӧnnen, weil ihnen die üblichen Speisen schaden würden, so darf auch in der Kirche nicht jeder die Hl. Kommunion empfangen.
Die Gründe sind vielfältig. Der wohl grundlegendste davon: man hat das vom Kirchengesetz vorgeschriebene Fasten nicht eingehalten.
Oder: man ist zu spät in die Kirche gekommen und konnte sich so nicht richtig auf die Kommunion vorbereiten, weil man das Wort Gottes verpasst hat.
Manchmal ist man aber auch wegen eines Streits noch angespannt und es fehlt also die innere Disposition.
Es gibt auch noch ernstere Gründe, wenn man beispielsweise nicht im Zustand der Gnade ist.
2. Wenn man die Hl. Kommunion also nicht empfangen kann, ist es trotzdem von Nutzen, den Gottesdienst zu besuchen, weil man damit viele andere notwendige und wichtige Früchte empfängt.
Es geht schon einmal darum, dass zusammen mit dem Priester und der Gemeinde, das Opfer Christi dargebracht wird. Und das ist das Wichtigste.
Wenn man dann das Opfer Christi andächtig darbringt, empfängt man viele gegenwärtige Gnaden, die die Macht haben, uns zur Reue, zum Lebenswandel und zur Bekehrung zu stimmen.
Es werden uns auch viele andere Gnaden zuteil, die uns vor vielen Krankheiten der Seele und des Leibes schützen.
Papst Gregor der Große sagte, dass, wenn die Juden kraft des Blutes eines Tieres (des Osterlammes) von dem vernichtenden Engel verschont worden sind, von wie vielen Übeln wird uns dann das Blut des Herrn befreien?
3. Außerdem nähren wir uns durch die Teilnahme am Gottesdienst mit dem Wort Gottes.
Auch dies ist ein Festmahl, das nährt, reinigt, belebt.
4. Indem wir zur Messe gehen, kommen wir mit der christlichen Gemeinschaft zusammen und machen sie sichtbar, auch ohne Kommunionempfang.
Man betet und singt gemeinsam, betet den Herrn an und bittet für alle, Lebende und Verstorbene, um Vergebung und um Gnaden.
Gleichzeitig wird die Gemeinschaft mit den Glaubensbrüdern wiederbelebt, man unterstützt und ermutigt sich gegenseitig, um den materiellen Bedürfnissen der Gemeinde und der universalen Kirche gerecht zu werden.
Durch diese wirkliche und effektive Gemeinschaft mit der Kirche werden viele Gnaden gewährt.
5. Wie du siehst, lohnt es sich immer, den Gottesdienst aufzusuchen, unabhängig von der Hl. Kommunion, so dass die Kirche uns dazu verpflichtet, sonntags und an den gebotenen Feiertagen an der Hl. Messe teilzunehmen, während sie nicht zum Empfang der Hl. Kommunion verpflichtet.
Ohne nun die sakramentale Kommunion, die von höchstem Wert ist, abzuwerten, werden in der Messe viele andere Kommunionen gelebt und verwirklicht, die immer notwendig sind, um das christliche Leben aller zu erhalten.
6. Um zum ersten Beispiel zurückzukommen: Kranke dürfen nicht gewӧhnliche Lebensmittel zu sich nehmen, denn diese würden ihnen in ihrer Situation schaden.
Man lässt sie jedoch nicht ohne Nahrung. Ihr Kӧrper wird anders ernährt, mit der sogenannten parenteralen Ernährung, wo der Verdauungstakt umgangen wird, denn die Nahrung wird direkt über die Venen in den Kreislauf gebracht.
So ist es auch für die verschiedenen Kommunionen, die während der Heiligen Messe stattfinden, auch wenn die sakramentale Kommunion für einige im Moment leider nicht mӧglich ist.
7. Daher sind die poetischen Bilder, mit denen du die Teilnahme an der Messe ohne Kommunion beschrieben hast, zwar schön, entsprechen aber dennoch nicht ganz der Wahrheit, weil man sich auch ohne sakramentale Kommunion der Quelle (Christus) nähert und daraus trinkt.
Man steigt zum Gipfel des Berges (Christus) empor und verbindet sich nicht die Augen, weil der Blick von Anfang bis Ende immer an den Herrn gerichtet ist.
Man hält die wunderbar duftende Blume, Christus, in der Hand und atmet ihren Duft ein, die wiederbelebt.
Man nähert sich dem Feuer und wärmt sich auf, denn die Kommunion mit dem Opfer Christi, mit Seinem Wort und mit der Gemeinschaft wärmen auf ihrer Weise auf und man bleibt nicht in der Kälte.
Man erhält ein Geburtstagsgeschenk und packt es nicht nur aus sondern teilt es auch mit den Anwesenden.
Man begegnet Jesus und bleibt Ihm mit reumütigem und gedemütigtem Herzen nah, so wie es die Sünderin oder Maria Magdalena taten.
Ich danke dir, mir die Gelegenheit gegeben zu haben, all dies zum Wohle derer zu schreiben, die derzeit nicht die Hl. Kommunion empfangen können, aber dennoch die Gnade haben, am Opfer Jesu teilzunehmen und in Gemeinschaft mit der christlichen Gemeinde zu leben.
Ich wünsche dir alles Gute, schließe dich in mein Gebet ein und segne dich.
Pater Angelo