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Frage

Hallo Padre Angelo,

Ich bin ein fast 22-jähriger Junge und habe mich kürzlich erst bekehrt.

Als Atheist geboren und aufgewachsen, habe ich auch immer  inmitten von atheistischen Menschen gelebt (Bekannten/Freundschaften).

Leider belastet mich das jetzt, wo ich konvertiert bin, sehr (abgesehen von meiner Mutter – die Agnostikerin war-). Ich kenne niemanden, der gläubig ist, und das bereitet mir großen Schmerz.

Außerdem sind alle Leute, mit denen ich rumhänge, nur Fanatiker, die keine Argumente haben, sie sind Heuchler und Gotteslästerer, während andere an Absurditäten wie Karma, Glück, Astrologie glauben und sich als Atheisten ausgeben.

Letztlich gibt es auch Menschen, die stark antichristlich sind (vielleicht sogar satanistisch) und ihr einziges Argument ist der Hass.

Dies ist, um Ihnen zu sagen, wie sehr ich nach einer, im totalen Antichristentum verbrachten  Jugend, mir jetzt meiner Vergangenheit bewusst bin.

Erfahrungen, die mich jedoch dazu geführt haben, aus meinem Leben das Beste zu machen und zu verstehen, wie heuchlerisch, widersprüchlich, traurig, leer und böse diese Menschen sind.

Dies vorausgeschickt, schildere ich Ihnen kurz “mein” Problem:

Bei einer Suche auf Google, bin ich auf einen Priester und einen Ordensbruder gestoßen, die auf Facebook „Likes“ auf völlig antichristlich / antireligiösen Seiten vergeben haben, die auch aus sexueller Sicht völlig unangemessen sind.

Was soll ich tun, wenn ich kein Facebook habe und nicht weiß, wie ich sie kontaktieren kann (ich weiß nicht einmal, woher sie kommen)?

Doch irgendwie versuchen, sie zu kontaktieren, um Erklärungen zu erhalten oder direkt zum Bischof gehen?

Da ich die Art dieser Seiten kenne, kann ich sicherlich nicht schweigen.

Ich habe auch festgestellt, dass viele junge Leute (manche von der Katholischen Aktion, andere, die vielleicht am WJT teilgenommen haben, einige von den Sommererholungscamps usw.) Seiten mögen, die sexuell und religiös unangemessen sind und ihrem Glauben widersprechen.

Vielleicht tun sie es nur aus Neugier oder aus anderen Gründen, die ich ehrlich gesagt bestreite, aber ich finde es nicht korrekt, dass wir mit unserem Verhalten diejenigen unterstützen sollen, die uns im Grunde hassen und sich unseren Tod / unsere Beseitigung / unsere Verleumdung und dergleichen wünschen.

Entschuldigen Sie die Länge (eigentlich wollte ich mich so kurz wie möglich halten).

Wünsche Ihnen einen schönen Tag.

Francesco

Antwort des Priesters

Lieber Francesco, 

1. Endlich bin ich bei deiner E-Mail angelangt. Es tut mir leid für die lange Verzögerung und ich bitte dich um Verzeihung.

Ich freue mich zuallererst, dass es dem Herrn gelungen ist, dein Herz und deinen Verstand zu durchbrechen.

Ich verstehe auch deine Enttäuschung vielen Gläubigen gegenüber, weil du viele als oberflächlich, widersprüchlich, ja sogar fanatisch empfindest.

Während du dir zu Recht darunter Menschen vorstellst, die ihre Hoffnung begründen können, wie der heilige Petrus schreibt.

2. Aber währenddessen hat der Herr dich in die Mitte dieser Gläubigen und sogar Ungläubigen gesetzt.

Manchmal reicht schon eine einzige Person, um mit ihrem eigenen Verhalten das Gesicht einer ganzen Gemeinschaft zu verändern.

Ohne dich jetzt als Lehrer auszugeben, folge weiterhin Christus mit dem Eifer eines Neophyten und dem Willen, Nachforschungen anzustellen.

Auf diese Weise kannst du nicht nur die Vernünftigkeit des Glaubens zeigen, sondern auch, dass die einzige Realität, die das Herz des Menschen erfüllen kann, Jesus Christus ist.

3. Er allein kann nämlich in unserem Herzen wohnen.

Andere sind, durch Gedanken und Zuneigung, nur im moralischen Sinne in unseren Herzen präsent.

Aber ihre Person ist woanders.

Während es das ausschließliche Vorrecht Gottes und des menschgewordenen Christus ist, mit seiner Essenz im Herzen des Menschen gegenwärtig zu sein.

Der heilige Thomas von Aquin schreibt, solus Deus illabitur animae, das bedeutet, dass nur Gott in die Seele eintreten kann. (Summe der Theologie, III, 64)

Und er tritt in sie ein, indem er die heiligmachende Gnade schafft, sie in die Seele einflößt und sie so befähigt, wie in einem Tempel, Gott zu besitzen.

4. Ich empfehle dir, die Seele immer rein zu halten, so wie der Herr sie durch die Eingießung der Gnade erstrahlen ließ.

Schon auch nur die kleinste lässliche Sünde lässt ihren Glanz erbleichen und du würdest dann nicht mehr jene ständige Gemeinschaft mit Gott von Herz zu Herz verspüren, die das Geheimnis der Fülle ist, die man als Christ mit sich trägt und die auch das Geheimnis unserer Zufriedenheit und unserer Freude ist.

5. Wenn wir nun aber zu den spezifischen Fragen kommen, die du mir gestellt hast, bezweifle ich stark, dass Priester auf eindeutig antichristlichen Seiten likes vergeben.

Es ist leicht, Leute zu täuschen.

Gut gerüstete Personen durchschauen solche Simulationen sofort.

6. Ich selbst kann von einem Besucher erzählen, der anscheinend von meiner E-Mail-Adresse aus, Informationen erhalten hat, die ihn fassungslos gemacht haben.

Er beschloss schließlich, mir seine Verblüffung mitzuteilen.

Was mir die Gelegenheit geboten hat, zu bemerken, dass die betreffende E-Mail-Adresse einen zusätzlichen Punkt enthielt und deshalb die gesendeten Mails nicht von mir stammen konnten.

Daraufhin habe ich den Absender dieser E-Mails kontaktiert und damit war die Sache, auch zu seinem eigenen Besten, erledigt.

7. Selbst wenn du nicht auf Facebook bist (ich bin es auch nicht), kannst du auf Google überprüfen, ob es Priester oder Brüder gibt, die einem gewissen Vor- und Nachnamen entsprechen.

Normalerweise sind alle Priester und Brüder im Internet auffindbar, weil man auf die eine oder andere Weise zum Jahrbuch der Diözese oder des religiösen Instituts gelangt, dem sie angehören.

Wenn dann diese Namen übereinstimmen, kann man den Betreffenden auf die Inkongruenz dieser likes hinweisen oder sie gegebenenfalls seinen Vorgesetzten melden.

8. Ähnliches gilt für Jugendliche, die kirchlichen Gruppen angehören. Wenn sie reif genug sind, verhalten sie sich nicht auf solche Weise. Es handelt sich dabei eher um Witze oder Scherze.

Bei Jugendlichen, die in den Erholungscamp gehen, muss darauf hingewiesen werden, dass dies nicht gleichbedeutend ist, mit guten Christen. Viele von ihnen gehen nie in die Kirche. Sie nehmen am Erholungscamp teil, um Spaß zu haben und sich die Zeit zu vertreiben.

Um Himmels willen, alles in allem ein gutes Umfeld. Aber es macht diejenigen, die daran teilnehmen, nicht ipso facto zu guten Christen.

Zurückkommend zu deinem Gesprächsthema und zu dem, was du durch das Leben in Christus gefunden hast, wünsche ich dir immer schönere Fortschritte in deinem christlichen Leben.

Und dafür versichere ich dir mein Gebet und meinen Segen.

Padre Angelo