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Frage
Guten Tag und vielen Dank für Ihren wertvollen Dienst.
Ich möchte Sie um einige Klarstellungen bitten.
Zunächst: Der hl. Alfons Maria de ‚Liguori, im Zusammenhang des sechsten Gebotes, bekräftigte, dass „wir entweder wegen dieser Sünde oder zumindest nicht ohne diese Sünde in die Hölle kommen“. Diesbezüglich möchte ich Sie fragen: wenn diese Angelegenheit für unsere ewige Bestimmung so ausschlaggebend ist, wäre es nicht genug, die Sexualität so zu leben wie es der christliche Glaube vorgibt (in den Evangelien wird nicht viel darüber gesagt) so dass alle anderen Tugenden sozusagen als Konsequenz daraus resultieren. Inwiefern ist es am Tag des Gerichts wichtig, in Keuschheit gelebt zu haben oder strenggläubig zu sein, trotz vielleicht andere Sünden unterschiedlicher Art begangen zu haben?
Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen, diese Frage von mir zu beantworten.
Ich versichere Ihnen mein Gebet und wünsche Ihnen alles Gute auf dieser Erde und im Himmel.
Daniele.
Antwort des Priesters
Lieber Daniele,
1. das entscheidende Kriterium unseres ewigen Heils ist die Liebe, wie der Herr in Mt 25,40 sagt:” Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan”.
Durch die Liebe lebt Gott persönlich in uns und wir in Gott: “Gott ist Liebe (christliche Liebe), und wer in der Liebe bleibt (christlichen Liebe), bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm” (1 Joh 4,16).
2. Unter christlicher Liebe versteht man Gottes eigene Art zu lieben und die Art der Liebe derer, die diese Gabe von Gott erhalten haben: “Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist” (Rm 5,5).
Die christliche Liebe ist das neue Gebot, das der Herr uns gegeben hat: “Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.” (Joh 13,34).
3. Nun gehen die unreinen Sünden alle in die absolut entgegengesetzte Richtung zur christlichen Liebe. In der Unreinheit liebt man nicht mit dem Herzen Gottes, sondern es herrscht Sinnlichkeit und damit Selbstsucht.
Die christliche Liebe oder Nächstenliebe wird daher untergraben.
Aber Nächstenliebe und Ungehorsam gegenüber Gottes Willen können nicht koexistieren, sagte Jesus: “Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt” (Joh 14,21) e “Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten” (Joh 14,23).
4. Der hl. Thomas von Aquin erinnert daran, dass der Bereich der Sexualität derjenige ist, der die auffälligsten Zeichen der Erbsünde trägt, weil es sich um einen Bereich handelt, der mit Empfindungen und Bewegungen einhergeht, die durch den Willen nur schwer kontrollierbar sind und die Intelligenz blenden.
Deshalb fallen viele darauf herein.
Und für den hl. Alfons ist es der Grund, warum die meisten Menschen in die Hölle kommen.
5. Der hl. Alfons fügt hinzu, dass diejenigen, die wegen einer anderen Sünde in die Hölle kommen, immer auch wegen Mangel an Reinheit dorthin gelangen.
Der Grund ist ganz einfach: wenn wir die Kraft der Nächstenliebe einmal verloren haben, ist es unvermeidlich nicht auch in Unreinheit zu verfallen, weil wir zu schwach bleiben. Und, wie ich bereits erwähnt habe, ist dies nach der Erbsünde der Bereich, in dem der Mensch am meisten eine Überheblichkeit der Instinkte empfindet.
Ich danke dir für deine Gebete und auch für die guten Wünsche.
Ich erwidere sie von Herzen, so wie ich dir meines Gedenkens im Gebet versichere.
Ich grüße und segne dich.
Pater Angelo