Questo articolo è disponibile anche in:
Italienisch
Englisch
Deutsch
Frage
Lieber Pater Angelo,
Als Erstes möchte ich mich bei Ihnen für Ihren Dienst bedanken. Sehr oft lese ich Ihre schöne Kolumne und bete jeden Tag darum, dass Ihr Apostolat gut gelingt.
Ich schreibe Ihnen, um Erläuterungen zum Friedenskonzept zu erhalten. Darüber hinaus, was ein guter Christ tun kann, um friedfertiger zu werden, wenn es Streit in der Familie gibt.
Vielen Dank,
Giovanni
Antwort des Priesters
Lieber Giovanni,
1. Deine E-Mail veranlasst mich etwas über den Frieden zu sagen, den die Christen in die Welt bringen sollen.
Fangen wir zunächst mit Jesus Christus an, der sich nicht darauf beschränkt hat, seinen Jüngern den Frieden zu wünschen, (was ja schon gut und schön gewesen wäre), sondern er hat ihn ihnen verkündet.
2.Des Weiteren sollte verdeutlicht werden, dass Jesus nicht irgendwelchen Frieden verkündet hat, sondern er hat den Frieden geschenkt, den er „seinen Frieden“ nannte.
3. Um zu erfahren, um welchen Frieden es sich handelt, ist es notwendig zu wissen, wie er ihn verkündet.
Nun, Jesus verkündet ihn denen, die mit ihm wie die Reben des Weinstocks verbunden sind.
Nachdem er seinen Jüngern gesagt hatte: “Frieden hinterlasse Ich euch, Meinen Frieden gebe Ich euch” (Joh 14,27) fügt er später in demselben Gespräch hinzu: “Ich habe euch das alles gesagt, damit ihr in Mir Frieden habt.” (Joh 16,33).
Die erste Bedingung, um also im Inneren den Frieden Christi zu genießen und ihn in die Familie und anderen zu bringen, ist, durch die Gnade mit dem Herrn vereint zu bleiben.
Es handelt sich also darum, dieselben Gefühle Christi in sich anzunehmen, die Er uns in diesem Zeitpunkt mitteilen will, um seinen Frieden zu bringen.
Es sind Gefühle, die Jesus in seiner Passion erlebt hat.
Solche Gefühle, für die er dazu bereit war, alles zu ertragen, um eine Opfergabe für den Vater zu werden, damit die Menschen Kraft bekamen, um mit Gott, in Gott und miteinander friedlich leben zu können.
4. Insbesondere möchte ich betonen, wie Jesus schwieg, während die Gemüter seiner Ankläger aufgeregt waren: “Aber Jesus schwieg”. (Mt 26,63).
Er öffnete den Mund nur als er vom Hohepriester dazu gezwungen wurde, um Gott zu preisen.
Wahrhaftig, es steht geschrieben: “Aber Jesus schwieg. Darauf sagte der Hohepriester zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, sag uns: Bist du der Christus, der Sohn Gottes?” (Mt 26,63)
Das Beschwören ist ein Bittgebet,, mit dem man jemanden dazu auffordert, etwas zu sagen oder zu tun, um Gott zu loben.
Jesus entzieht sich nicht, Gott zu loben und deshalb antwortet er gelassen und sagt zugleich die ganze Wahrheit: “Du hast es gesagt! Überdies sage ich euch: Von jetzt an werdet ihr des Menschen Sohn sitzen sehen zur Rechten der Kraft und kommen auf den Wolken des Himmels.“ (Mt 26,64).
5. Jesus hatte diesen großen Frieden in sich, weil er diese Zeit des Leidens als Selbstaufopferung für diejenige erlebte, die die Ursache seines Leidens waren.
Der Frieden ist die Frucht der Liebe.
Wenn man nicht bis zur Selbstaufopferung liebt, den Menschen zuliebe, die Gott uns anvertraut hat, kann man keinen Frieden finden.
Mit dieser Liebe und mit diesem Frieden geht Jesus dem Tod entgegen und trifft den Teufel, (der die Ursache des Todes ist), um sowohl den Tod als auch den Teufel zu besiegen.
6. Wie du siehst, ist es notwendig, durch die Gnade aber auch psychologisch mit Christus verbunden zu sein.
Auf diese Weise verstehen wir auch besser seine anderen Worte: “ Dies habe ich mit euch geredet, damit ihr in Mir Frieden habt. Kurz danach fügt er hinzu: “In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, Ich habe die Welt überwunden!” (Jh 16,33)».
7. Es ist also nicht möglich, den Frieden Gottes zu verkünden ohne ein inneres Leben in Kommunion mit Ihm. Durch die Gnade und das Wort Gottes wird der innere Mensch ernährt und gestärkt , es ist aber auch ein persönlicher Einsatz erforderlich.
Nämlich der asketische Einsatz, durch den Francesco di Sales, der besonders zu Nervosität geneigt war, einen Pakt mit seiner Zunge geschlossen hatte: Kein einziges Wort wäre aus ihm herausgekommen, bevor das Herz sich nicht beruhigt hätte.
Ich danke dir für die Anregung, darüber nachzudenken.
Mit dem Wunsch, von Worten zu Taten übergehen zu können, begleite ich dich mit dem Gebet und segne dich.
Pater Angelo