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Frage
Lieber Pater Angelo,
was halten Sie von Rock und Heavy Metal? Glauben Sie, dass man sich dadurch irgendwie von Gott entfernen kann? Persönlich glaube ich das nicht, denn ich höre diese Musik schon seit langem, und obwohl ich Agnostiker bin, habe ich Gott nie aufgegeben und bezweifle es nicht, dass es Ihn gibt. Es gibt zwar ein paar Lieder beim extremen Metal, die über den Teufel und so reden, aber es sind passende Texte für die Musik, die dahinter steckt, und die Musiker machen sogar Witze darüber… Hier der Link zu einem solchen Heavy-Metal-Song: einer der besten (…). Darin geht es um den Missbrauch harter Drogen und es gibt eine kleine Anprangerung gegenüber denen, die sie nehmen…
Ist es Christen erlaubt, solche Musik zu hören?
Antwort des Priesters
Lieber Besucher,
- In einer Antwort an einen unserer Besuchern hatte ich geschrieben:
„Ich möchte dir gleich sagen, dass ich kein Experte für diese Art von Musik bin und mir erst Informationen einholen musste, um deine Frage beantworten zu können. Von dem, was ich von einem jungen Mann erfahren habe, der vor seiner Bekehrung solche CDs gehört hatte, habe ich mir folgende Meinung gebildet: Während einige dieser CDs harmlos sind, neigen andere zu Pessimismus und können auch psychologisch schädlich sein. Manchmal sind sogar gewisse satanische Einflüsse nicht auszuschließen. Der junge Mann, den ich befragte, sagte, er habe sie nach seiner Bekehrung nicht mehr benutzt, weil er in sich spürte, dass er in eine Welt eintrat, die der evangelischen Perspektive völlig entgegengesetzt war”.
Es liegt also an dir, zwischen der einen und anderen Art von Lied zu unterscheiden. - Du schreibst, dass du Agnostiker bist, dass du Gott aber nie aufgegeben hast und Seine Existenz nicht in Zweifel ziehst.
Aber das ist noch kein wahrer Glaube.
Selbst Dämonen wissen, dass es Gott gibt, aber ihr Glaube ist kein erlösender Glaube. - Der Herr bittet uns, mit Ihm in Gemeinschaft zu treten.
Er bittet uns nicht, weil Er es vielleicht nötig hätte. Er wäre nicht Gott, würde Er es nötig haben!
Wir sind es vielmehr, die es nötig haben und zwar in gleicher Weise, wie der Fisch Wasser braucht, um zu leben. Außerhalb des Wassers schnappt er nach Luft und stirbt. - Erinnere dich nur an die Worte Jesu: “Bleibt in mir und ich bleibe in euch” (Joh 15,4).
Der christliche Glaube ist eine Erfahrung dieser Gemeinschaft.
Es ist eine Gemeinschaft, die sättigt, weil sie eine Person in unsere Herzen bringt.
Sie bringt sie nicht nur mit Gedanken und Zuneigung, sondern mit Seiner wahrhaften Gegenwart.
Und das ist möglich, weil Derjenige, von dem wir sprechen, keine menschliche Person ist (die übrigens so etwas nicht vollbringen könnte), sondern eine göttliche Person. - Um dies zu erfahren, bedarf es der Gnade, denn „In eine Seele, die Böses wirkt, kehrt die Weisheit nicht ein noch wohnt sie in einem Leib, der sich der Sünde hingibt“ (Weish 1,4).
Deshalb fordere ich dich als ersten Schritt dazu auf, eine sakramentale Beichte abzulegen.
Wenn du deine Sünden aufrichtig und vollständig bekennst, wirst du in der glücklichen Lage sein, dies zu erleben.
So wie die Sonne keine Worte braucht, um dich zu erleuchten, zu erquicken und zu wärmen, so wirst du eine ähnliche Erfahrung in deinem Herzen erleben.
Ohne Worte zu sagen wird Gott mit Seiner Gegenwart in dein Herz eindringen und du wirst dich gesättigt fühlen. - Du wirst dann erfahren, wie wahr die Worte Davids sind: “Freude in Fülle vor deinem Angesicht, Wonnen in deiner Rechten für alle Zeit” (Ps 16,11).
Das christliche Leben ist genau das: Freude in Fülle und Wonnen für alle Zeit über die persönliche Gegenwart Gottes in unserem Herzen.
Solange nicht diese Erfahrung gelebt wird, bleibt man an der Schwelle stehen, und das Glaubensleben läuft Gefahr, völlig zu erlöschen. Der Glaube wird in der Tat auf eine Idee, einen Gedanken reduziert. - Morgen ist das Fest Allerheiligen: Mögen die einmütigen Gebete so vieler unserer Fürbitter dir diese Gnade erlangen, die die schönste ist, die du in deinem gegenwärtigen Leben empfangen kannst, und die wertvollste für dein zukünftiges Leben.
Ich werde in allen Messen, die ich feiere, und auch in meinen Rosenkränzen deiner gedenken.
In der Zwischenzeit segne ich dich und wünsche dir alles Gute.
Pater Angelo