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Frage
Lieber Pater Angelo,
als erstes möchte ich Ihnen für den großen Dienst danken, den Sie uns allen leisten, die wir ein Licht suchen, das uns auf unserem ärmlichen Glaubensweg führt.
Ich schreibe Ihnen, um Ihnen eine Frage über die Beichte zu stellen, denn ich habe seit Kurzem, nach langer Zeit Gottlosen Lebens, den Weg der Bekehrung eingeschlagen und das Bedürfnis, zur Beichte zu gehen. Ich denke, dass das sehr wichtig ist.
Das Problem ist nun, dass ich gerne andere, die mir sehr nahe stehen, auch dafür interessieren möchte, aber sie kommen mit Einwänden wie: es genüge, direkt Jesus Christus die Sünden zu beichten und es seie nicht notwendig, die Beichte bei einem Pfarrer abzulegen. Außerdem wird mir entgegengehalten, dass sie einem fremden Menschen keine sehr persönlichen Begebenheiten erzählen möchten und dass dieser vielleicht in gewisser Weise selbst ein Sünder ist. Es wird auch das Argument vorgebracht, dass einige Priester in Sexskandale, Pädophilie….. usw. usw. verwickelt waren.
Ich möchte etwas Klarheit bringen, was dieses Thema betrifft; bitte helfen Sie mir Pater, damit ich sie umstimmen kann.
Ich bitte Sie auch demütig, mich in Ihr Gebet einzuschließen, um mir auf meinem spirituellen Weg Kraft, Eifer und Beharrlichkeit zu geben.
Ich umarme Sie fest.
Luigi B.
Antwort des Priesters
Lieber Luigi,
- Zuerst bringe ich dir meine Freude zum Ausdruck, darüber, dass du dich wieder Christus angenähert hast.
Ich bin sicher, du fühlst dich wie neugeboren und verjüngt, mit viel Frische in deinem Innenleben.
Der heilige Thomas sagt „Der Sünder wird alt, weil er sich von der Neuheit Christi abwendet“ (Kommentar zu Psalm 6,5) - Ich freue mich auch, dass du andere Menschen in deinen Bekehrungsweg einbeziehen und ihnen die sakramentale Beichte näher bringen möchtest.
Der heilige Johannes Bosco sagte, eines der ersten Zeichen unserer Liebe zum Herrn bestehe gerade darin, dass wir uns bemühen, andere Menschen zu Ihm zu führen. - Nun zu deinen Fragen: du schreibst, als Einwand gegen die sakramentale Beichte wird erhoben, dass es besser sei, direkt bei Jesus Christus zu beichten als bei einem Priester.
Nun gut, aber Jesus Christus selbst hat seine Vergebung mit der der Kirche, des Priesters, verbunden.
Und Er hat auch gesagt, dass das, was der Priester nicht vergibt, weil es ihm nicht offenbart wird oder weil die Absolution fehlt, Er auch nicht vergibt.
Hier sind seine genauen Worte, die er am Abend des Tages seiner Auferstehung sprach, als Er das Bußsakrament einführte: „Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: “Empfangt den Heiligen Geist! Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten” (Joh 20,22-23). - Deshalb hat Jesus denen, die sich um zu beichten nicht an einen Priester wenden wollen, nichts garantiert, denn den Priestern hat er seine göttliche Macht zur Sündenvergebung hier auf Erden übertragen.
Wenn sie ohne Kirche auskommen wollen, so sehr sie Gott auch um Vergebung bitten, so bleiben sie trotzdem mit all ihren Sünden. Und das bekommen sie auch sehr wohl zu spüren.
Ich denke stattdessen an dich, wie du dich nach deiner Beichte, nach deiner Bekehrung, gefühlt hast: du fühltest dich gereinigt und geheiligt.
Du hast gespürt, dass der Schmutz, der deine Seele befleckt hatte, plötzlich entfernt wurde und an seine Stelle der Glanz der Gnade trat, der dich in innige Gemeinschaft mit dem Herrn brachte. Die Gnade brachte Gott in dich hinein. Von diesem Tag an, hast du begonnen, Ihn als die Quelle neuen Lebens zu spüren. - Es wird auch eingewendet, dass man in der Beichte einem anderen Menschen, der selber ein Sünder ist und vielleicht in schlimmere Sünden verwickelt ist, etwas sehr Persönliches anvertraut.
Nun, vom biologischen Standpunkt aus gesehen ist der Priester sicherlich ein Mensch wie jeder andere.
Aber in ihm hat Christus seine göttlichen Kräfte zur Vergebung der Sünden und zur Verwandlung von Brot und Wein in Seinen Leib und Sein Blut übertragen.
Der Priester handelt bei der Feier der Sakramente nicht wie ein Psychologe oder ein anderer Mensch, sondern in persona Christi, indem er sich mit Christus identifiziert.
Und das ist so wahr, dass er in der Beichte nicht sagt: Christus spreche dich von deinen Sünden los, sondern ich spreche dich von deinen Sünden los.
In diesem Moment handelt Christus mit ihm, in ihm und durch ihn.
Wer also seine Sünden direkt Christus bekennen will, muss sich dessen bewusst sein, dass er Christus mit Sicherheit nur in der Person des Priesters begegnet. - Es stimmt, dass der Priester auch nur ein Mensch ist und dass er ein Sünder ist, und mit manchmal schwereren Sünden als des Beichtenden.
Aber der Priester hat nicht die Macht, die Sünden aufgrund seiner eigenen Verdienste zu vergeben, sondern aufgrund der Macht Christi, die in ihm wirkt.
Aber gerade weil er ein Sünder ist, weiß er die menschlichen Schwächen zu verstehen, ist nicht empört darüber, was er zu hören bekommt, sondern ist bestrebt, jeden mit Gott zu versöhnen. - Bedenke auch, dass Worte und Argumente nicht ausreichen, um deine Freunde zur Beichte zu bringen. Es erfordert viel Gebet, begleitet von gottgefälligen Opfern.
Jesus sagte, dass bestimmte Arten von Dämonen nur durch Gebet und Fasten ausgetrieben werden können (Mt 17,20).
Ich versichere dir gerne mein Gebet, damit der Herr dich immer mehr stärkt und dich in Ihm wachsen lässt, bis zur vollen Größe (Eph 4,13).
Ich grüße und segne dich.
Pater Angelo