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Frage
Lieber P. Angelo Bellon,
beim Surfen im Internet, auf der Suche nach einer theologischen Antwort, bin ich zufällig auf Ihre Website gestoßen.
Meine Frage ist folgende: Eine Freundin von mir ist Zeugin Jehovas, hat meine Bibel aufgeschlagen und mir die Seite gezeigt, wo steht, dass der Name Gottes Jehova ist.
Sie meint, es sei falsch, Ihn Gott zu nennen, weil dies nur ein Titel ist, während Gott bei seinem richtigen Namen genannt werden will, nämlich Jehova.
Da ich leider keine gute theologische Bildung habe, obwohl ich Katholikin bin, fand ich leider nicht die richtigen Worte, ihr zu widersprechen.
Später hat diese Freundin mir einen Leitfaden gegeben, um mir beizubringen, wie man die Bibel lesen sollte. Soweit ich verstanden habe, sind in diesem Leitfaden bestimmte Bibelstellen nach Themen geordnet. So werden zum Beispiel alle Passagen zusammengefasst, in denen der Tod erwähnt wird. Diese Art und Weise kam mir so vor, als wenn man etwas aus dem Zusammenhang reißt, um es anders erscheinen zu lassen, als es ist.
Ehrlich gesagt muss ich zugeben, dass ich das Engagement und die Hingabe, mit denen sich die Zeugen Jehovas der Evangelisierung und dem Studium der Bibel widmen, wirklich bemerkenswert finde. Im Gegensatz zu den meisten Katholiken… Aber ich habe ihr geantwortet, dass ich es vorziehe, die Bibel alleine zu lesen, denn für mich ist es etwas sehr persönliches. Unter uns gesagt, hatte ich Angst, dass sie meine an sich schon schwachen Grundkenntnisse durcheinander bringen könnte, indem sie mich Dinge glauben lässt, die nicht meiner Religion entsprechen. Ich tausche mich gerne aus, aber ich weiß nicht, ob ich richtig gehandelt habe, denn ich bin mir vollstens bewusst, dass meine Bildung nicht mir der ihren standhalten kann. Vielleicht sollte ich mehr lesen, aber letztendlich glaube ich, dass Gottes Wort, wenn man ehrlich danach sucht, einen überall erreicht, sogar wenn man als Analphabet auf einer einsamen Insel lebt. Gott weiß, wie Er zu unseren Herzen sprechen kann.
Ich bin etwas verwirrt, deshalb hätte ich gerne Ihren Rat.
Viele Grüße L.
Antwort des Priesters
Liebe L.,
1. Gott hat nicht darum gebeten, Jehova genannt zu werden.
Als Moses Ihn nach seinem Namen fragte, antwortete ihm Gott: “Ich bin Jahwe”, das heißt so viel wie (Ich bin, der ich bin).
Die Zeugen Jehovas sprechen ihn fälschlicherweise als Jehova aus, denn wie die alten Juden halten sie den Namen Gottes für unaussprechlich.
Aber in der Bibel steht nirgends, dass man den Namen Gottes nicht aussprechen soll.
2. Das Neue Testament wurde auf Griechisch geschrieben. Das ist die Originalfassung.
Nun, im gesamten Neuen Testament wird kein einziges Mal das Wort Jahwe benutzt, geschweige denn das Wort Jehova.
Stattdessen wird das Wort Theòs (Gott) verwendet und es kommt 1314 Mal vor.
3. Du hast richtig verstanden, was die Vorgehensweise der Zeugen Jehovas betrifft.
Sie nehmen verschiedene Bibelverse und reißen sie aus dem Kontext heraus, um sie auf ihre eigene Weise zu interpretieren. Was sie dadurch vermitteln wollen? Dass nur sie in den Himmel kommen, dass das Ende der Welt in diesem und jenem Jahr stattfinden wird (das Jahr haben sie weiß Gott wie oft schon geändert!!!) und weitere solche verrückte Dinge.
Es gibt keine Einführung in das Leben in Christus, in das Leben nach Seinen Empfindungen, keinen Aufruf zur Heiligung durch den Empfang des durch die Sakramente vermittelten göttlichen Lebens.
4. Du schreibst, dass sie es verstehen zu evangelisieren. Sie gehen raffiniert vor, aber hier geht es nicht um Evangelisierung. Es geht um reinen Proselytismus.
In der Regel gelingt es ihnen, diejenigen auf ihre Seite zu bringen, deren christliches Leben oberflächlich ist.
Da sie die wichtigsten Glaubensgeheimnisse bestreiten, nämlich die Dreifaltigkeit Gottes und die Göttlichkeit unseres Herrn Jesus Christus, gehören sie nicht zu den Christen.
5. Du schreibst auch: „Später hat diese Freundin mir einen Leitfaden gegeben, um mir beizubringen, wie man die Bibel lesen sollte“.
Ich rate dir, vorsichtig zu sein.
In ihren Zeitschriften sind unterschwellige Botschaften an den Ziegenbock, d. h. den Teufel gefunden worden.
Einige Zeugen Jehovas sind sich dieser Tatsache bewusst geworden und haben in öffentlichen Vorträgen darüber berichtet. Daraufhin verließ eine große Anzahl von ihnen sofort diese Gruppierungen und vernichtete die Zeitschriften.
Das ist keine Nebensache.
Wenn ich dir einen Ratschlag geben darf: Bewahre nichts im Haus auf, was du von den Zeugen Jehovas bekommst.
6. Dir kommt es vor, als wären sie besonders gebildet. Da liegst du aber falsch. Es hat nichts mit Bildung zu tun. Sie haben eine Reihe von Versen gelernt, um ihre Thesen zu untermauern, und sie drehen sie auf eine materielle Art und Weise wie eine kaputte Vinyl-Schallplatte, die einen Kratzer hat und hängenbleibt. Von daher der Fanatismus, den sie an den Tag legen und der sie lästig erscheinen lässt.
7. Verglichen mit den Zeugen Jehovas hat eine alte Dame, ohne jeglichen Schulabschluss, die sich als Christin dem Gebet widmet, zur Beichte und Kommunion geht, den Rosenkranz betet, sich das Kreuzzeichen macht, die Jungfrau Maria verehrt und eine Freundin der Heiligen ist, ein unendlich viel intensiveres und heiligeres religiöses Leben, als der Legalismus und die Kälte der Zeugen Jehovas. Ihr Instinkt sagt ihr, nicht auf sie zu hören, weil sie spürt, dass sie ihr nichts zu bieten haben. Von ihnen kommen keine Gaben, keine Kraft und kein Trost, was sie hingegen tausendmal in ihrem christlichen Glauben erlebt hat.
Auch wenn sie nichts von den unterschwelligen Botschaften weiß, die den Teufel verherrlichen, nimmt sie die Gefahr wahr, dass er hier seine Hand im Spiel hat.
Für eine alte Dame mit christlichem Glauben ist der Beitritt zu den Zeugen Jehovas wie ein Abstieg ins Nichts. Deshalb wird sie, auch wenn sie es wörtlich nicht begründen kann, niemals Zeugin Jehovas werden.
8. Ich fordere dich also dazu auf, dein christliches Leben zu vertiefen: in der Intensität deiner Vereinigung mit Gott und in der Lehre, beginnend mit einer erbaulichen Lektüre der Heiligen Schrift, die dir hilft, dein Leben mehr und mehr auf Christus auszurichten.
Ich wünsche dir, im österlichen Frohsinn auszuharren, gedenke deiner im Gebet und segne dich.
Pater Angelo