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Frage
Lieber Pater Angelo,
anlässlich des Hochfestes von Allerseelen, wollte ich, mehr aus Neugier, fragen, wieso es möglichst besser ist, auf den Friedhof zu gehen, um für die Toten zu beten, als es irgendwo anders zu tun? Ist es einfachhalber ein Vorteil für uns, damit wir uns dem Gebet für sie bewusster sind, oder ist es die Kirche selbst, die die dies empfiehlt?
Danke! Gratulation zu diesem Service, den Sie anbieten, und für Ihre stets herzlichen und umfassenden Antworten.
Ich gedenke Ihrer im Gebet.
Teresa
Antwort des Priesters
Liebe Teresa,
1. die Kirche lädt uns dazu ein, für die Toten zu beten, indem wir uns auf den Friedhof begeben.
Und sie ermutigt uns so sehr dazu, dass sie alle für diese Tat belohnt und einen vollständigen Ablass für sich selbst oder für einen Verstorbenen gewährt, unter der Bedingung der aufrichtigen Reue der Sünden, diese innerhalb von fünfzehn Tagen zu bekennen und die heilige Kommunion zu empfangen.
2. Es ist wahr, dass man überall für die Toten beten kann, aber zum Friedhof zu gehen ist, objektiv gesehen, mehr.
Da gibt es zunächst das Pilgern, das eine Person verpflichtet, den Verstorbenen etwas Zeit zu widmen, es gibt das Verweilen in Gemeinschaft mit ihren Toten. Und dieses Verweilen kommt sowohl denen, die beten, als auch denen, für die gebetet wird, zugute.
3. Darüber hinaus ist es ein öffentliches Zeugnis unseres Glaubens an das Überleben der Seele und die zukünftige Auferstehung. Wir verbinden uns nämlich mit den Gläubigen, deren Leben nicht genommen, sondern nur verwandelt worden ist, und sind überzeugt, dass “Unser Gebet für die Verstorbenen nicht nur ihnen selbst helfen kann: wenn ihnen geholfen ist, kann auch ihre Fürbitte für uns wirksam werden” (Catechismo della Chiesa cattolica 958).
4. Wenn wir zum Friedhof gehen, werden wir, wie bei jeder Pilgerfahrt, ermutigt, unsere Aufmerksamkeit auf ein einziges Ziel zu richten, ohne viele Ablenkungen.
Der Gräberbesuch bringt uns in Kontakt mit vielen Wesen, die aus ihrem Grab einen Hilferuf, ein Gebet auszudrücken scheinen und mit Sicherheit vom Himmel aus, für uns Fürsprache einlegen.
5. Der Kontakt mit den Grabstätten lässt uns besser verwirklichen, was uns selbst einmal erwartet: der Tod, Gottes Gericht, die Vergeltung, die Notwendigkeit, vorbereitet zu sein, die Möglichkeit eines plötzlichen Todes, die Dringlichkeit eines Lebens in Gnade.
6. Ferner ist der unmittelbare Nutzen nicht zu vergessen, den die Seelen der Toten erhalten. Wenn man vom Friedhof nach Hause kommt, hat man immer eine getröstete Seele. Es ist, als würden wir einen Segen in uns tragen, der der Lohn der Toten für die liebevolle Geste zu sein scheint, die wir vor Gott für sie dargebracht haben. Aus diesem Grund sagte die heilige Katharina von Bologna, dass die Hingabe an die Seelen im Fegefeuer die nützlichste ist.
Mir kommt auch der heilige Ludwig Orione in den Sinn: immer wenn er dringend Hilfe brauchte, ging er auf den Friedhof, betete einen heiligen Rosenkranz für die Verstorbenen und fand nach seiner Rückkehr alles gelöst.
Ich danke dir für die Frage, die du mir gestellt hast, und hoffe, dass viele dadurch ermutigt werden, eine so schöne Hingabe wiederzubeleben, die den Verstorbenen, aber auch uns selbst, reichlich Nutzen bringt.
Ich gedenke deiner im Gebet und segne dich.
Pater Angelo