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Frage
Hochwürdiger Vater, gelobt sei Jesus Christus,
zunächst wünsche ich Ihnen einen guten Tag oder guten Abend, je nachdem, wann sie meine E-Mail lesen.
Obwohl ich mich ziemlich versiert fühle, was das Thema Messopfer anbelangt, (nie genug in Bezug auf die Schönheit und Tiefe dieses Geheimnisses ), bin ich auf Protestanten gestoßen, die behaupten, im Neuen Testament verwende man das Wort „Priester“ ausschließlich in Bezug auf Christus und dass Er (vgl. der Hebräerbrief) das Opfer ein für allemal gebracht hat.
Nun, ich widerlege alle diese Behauptungen, indem ich sage, dass das Messopfer nichts Anderes ist, als das einzige Opfer Christi, das nicht nachgeahmt wird, sondern sich erneuert, sich vergegenwärtigt. Oder besser gesagt, sind wir es, die uns gegenwärtig machen in diesem Moment. Aber insofern es sich um einen Akt göttlicher Natur handelt, also außerhalb der Zeit, machen sich die Menschen aller Zeiten bei diesem einen Opfer gegenwärtig, wie eine Art Rückblende, substantiell, real und konkret, worauf wir zurückgreifen. Ich nenne den Presbyter Priester, weil er am einzigen Priestertum Christi teilnimmt und Ihn durch den Heiligen Geist, der ihn geweiht hat, gegenwärtig macht. Im übrigen sprach Ignatius von Antiochien, der den Hl. Petrus in der Führung Antiochiens ersetzte (und von Johannes dem Evangelisten bekehrt wurde) in dem Brief an die Smyrner von der Eucharistie und nannte sie “das wirkliche Fleisch des gekreuzigten Christi […]”.
Padre, ich danke Ihnen für Ihre Antworten. Sie sind wahre Perlen der Theologie, die ein starkes Gefühl von Demut und Weisheit offenbaren.
Antwort des Priesters
Lieber Besucher,
1. du hast Recht, wenn du sagst, dass die Messe das Opfer Jesu Christi am Kreuz nicht nachahmt oder wiederholt.
Das Opfer Jesu hat einen unendlichen Wert, weil Jesus Gott ist.
Es gibt zahlreiche Passagen der Heiligen Schrift, in denen der einzigartige und ewige Wert des Opfers des Herrn bekräftigt wird.
2. Hier sind die wichtigsten: “Nicht mit dem Blut von Böcken und jungen Stieren, sondern mit seinem eigenen Blut ist er ein für alle Mal in das Heiligtum hineingegangen und so hat er eine ewige Erlösung bewirkt.” (Hebr. 9,12).
“Jetzt aber ist er am Ende der Zeiten ein einziges Mal erschienen, um durch sein Opfer die Sünde zu tilgen. Und wie es dem Menschen bestimmt ist, ein einziges Mal zu sterben, worauf dann das Gericht folgt, so wurde auch Christus ein einziges Mal geopfert, um die Sünden vieler hinwegzunehmen; beim zweiten Mal wird er nicht wegen der Sünde erscheinen, sondern um die zu retten, die ihn erwarten.” (Hebr. 9,26-27).
“So wurde auch Christus ein einziges Mal geopfert, um die Sünden vieler hinwegzunehmen; beim zweiten Mal wird er nicht wegen der Sünde erscheinen, sondern um die zu retten, die ihn erwarten” (Hebr. 9,28).
“Dieser aber hat nur ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht und sich dann für immer zur Rechten Gottes gesetzt” (Hebr. 10,12).
“Denn durch ein einziges Opfer hat er die, die geheiligt werden, für immer zur Vollendung geführt.” (Hebr. 10,14).
3. Jesus selbst verweist auf die universelle und ewige Wirkung Seines einzigen Opfers, wenn Er sagt: “Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen.” (Joh. 12,32).
4. Es geht also darum, zu verstehen, wie die Erlӧsung Christi bis zum Ende der Welt zugunsten der Menschheit angewendet wird.
Die Protestanten behaupten, dass der Glaube ausreicht, dass es ausreicht, zu wissen, dass Christus unsere Sünden bereits erlӧst hat.
Von daher kommt Luthers pecca fortiter sed crede fortius (Sündige kräftig, aber glaube noch stärker)
Der Hl. Paulus spricht aber von einer Anwendung der Erlӧsung des Herrn durch die Sakramente: “Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.” (1 Kor. 11,26).
5. Von daher bedarf es keiner neuen Opfergabe oder Wiederholung des Opfers Christi.
Es geht eher darum, es gegenwärtig zu machen, damit seine rettende Wirkung auf alle übertragen werden kann.
Aufgrund der Macht, die ihm Christus verliehen hat, als Er sagte “Tut dies zu meinem Gedächtnis!” macht der Priester am Altar das Opfer Christi gegenwärtig und unter den Gestalten von Brot und Wein sichtbar.
Das Konzil von Trient äußert sich dazu wie folgt: “Er, der sich ewiger Priester nach der Ordnung Melchisedechs nannte, (vgl. Ps. 110,4; Hebr. 5,6; 7,17), bat Gott Vater seinen Leib und sein Blut unter den Gestalten des Brotes und Weins und unter denselben Zeichen gab es den Aposteln, damit sie es nahmen. In diesem Moment machte er sie zu Priestern des neuen Bundes, und befahl ihnen und ihren Nachfolgern im Priestertum, es durch diese Worte zu bieten: “Tut dies zu meinem Gedächtnis” (Lk. 22,19; 1 Kor 11,24). so wie die katholische Kirche immer geglaubt und gelehrt hat” (DS 1740).
6. Die Messe ist daher dasselbe Opfer, das Christus auf dem Golgatha dargebracht hat und das auf dem Altar dargestellt wird.
Die Messe ist das Mittel, wodurch das einzige Opfer Christi in direkten Kontakt tritt, mit den Menschen aller Zeiten bis zum Ende der Welt.
7. Luther sagte: “Nur wenige wissen das: die Messe ist nichts Anderes als eine Verheißung, so wie es die Verheißungen an Adam, an Noah im Regenbogen, an Abraham und Moses waren, nur vollkommener als letztere, weil sie keine zeitlichen Güter, sondern die Vergebung der Sünden verspricht.
Es handelt sich also um kein Opfer. Gott wird nichts dargebracht. Wenn wir dies nicht eingestehen, ist das ganze Evangelium verloren“ (Einführung zur babylonischen Gefangenschaft der Kirche).
Die Messe wäre nichts anderes als das Gedächtnis an ein vergangenes Ereignis und die Verheißung dessen, was später am Kreuz vollbracht werden sollte.
8. Christus hat aber gesagt: “Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut” (Lk. 22,20).
Der Kelch ist der Bund und das Testament, denn er enthält das Blut Christi, den Preis für die Erlösung der Welt.
Als Jesus die Eucharistie eingeführt hat, gab Er nicht nur ein Versprechen, das am Kreuzesopfer bestätigt werden sollte, sondern er nahm das Kreuzesopfer vorweg, indem er sagte: “Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis” (Lk 22,19), “Das ist mein Blut, das für viele vergossen wird” (Mk 14,24; Matt 26,28).
Auf Luthers Worte: „Wenn wir dies nicht eingestehen, ist das ganze Evangelium verloren“, kann man erwidern: „Wenn wir nicht eingestehen, dass die Messe das Opfer Christi ist, das seine erlösende Kraft auf die Menschen aller Zeiten überträgt, verlieren die Worte Christi in der Einführung der Eucharistie jede Bedeutung.
9. Außerdem stimmt es, dass Christus der einzige und ewige Vermittler zwischen Gott und den Menschen ist.
Es stimmt wohl auch, dass die Heilige Schrift sagt, dass alle Gläubigen durch die Taufe zu einem heiligen Priestertum geweiht worden sind.
Die Presbyter werden Priester genannt, weil sie in einzigartiger Weise an der gratia capitis, der Gnade des Hauptes, also Christi, teilhaben.
Abgesehen davon, dass sie Teilnehmer am heiligen Priestertum Christi sind, weil sie sich wie alle Getauften selbst hingeben können, haben die Presbyter eine Teilhabe an der Gnade empfangen, die Christus eigen ist, die die Gnade des Hauptes und des guten Hirten ist, durch die ihnen die göttliche Macht verliehen wird, das Opfer Christi am Altar zu vergegenwärtigen und die Sünden zu vergeben.
Vielen Dank, dass du alle unsere Besucher auf die Wahrheit der Messe und ihre rettende Kraft aufmerksam gemacht hast.
Ich segne dich, wünsche dir eine fruchtbare Fastenzeit und werde deiner in der Heiligen Messe gedenken.
Padre Angelo