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Frage
Guten Tag lieber Pater,
ich hätte gern eine kurze Erklärung von Ihnen in Bezug auf die Seele der Atheisten. Ich bin gläubig und bete jeden Abend den Rosenkranz. Manchmal bete ich ihn auch mehrmals unter der Woche für die Seelen im Fegefeuer, denn ich weiß, dass eines Tag auch ich dort landen werde und auf die Gebete der Lebenden angewiesen sein werde.
Aber ich wollte gern wissen, ob ich auch etwas tun kann, um die Seelen der Hӧlle zu entreißen, gemeint sind damit, die Seelen, die zwar noch nicht in die Hӧlle gekommen sind, die aber aufgrund ihres Atheismus bestimmt dorthin kommen würden. Ich habe viele atheistische Freunde und Verwandte, Pater, die das Evangelium und die Heilige Schrift für einen Scherz halten und die Gott lästern, und, obwohl ich versuche, ihnen das Schlechte an diesem Verhalten verständlich zu machen, nehmen sie mich nicht ernst und lachen mich aus.
Pater, kann ich für ihre Seelen beten oder Opfer bringen, damit sie gerettet werden? Wenn ja, wie? Es tut mir leid zu wissen, dass sie eines Tages ins ewige Feuer gehen und ich sie nicht mehr sehen werde. Natürlich kӧnnte auch ich dort landen. Wer, außer der Allmächtige Gott, kann wissen, ob eine Seele es würdig ist, mit Ihm zusammen zu sein. Aber viel wahrscheinlicher ist es, dass sie von Gott verurteilt werden und das tut mir wirklich leid.
Lassen Sie mich wissen, ob es Gebete oder Opfer gibt, um ihre Schäden zu begrenzen.
Danke und ich werde auch für Sie beten.
Antwort des Priesters
Lieber Besucher,
1. das schönste Zeichen dafür, dass wir Gottes Freunde sind, ist nach dem Hl. Johannes Bosco der Wunsch, dass unsere Nächsten das ewige Heil erreichen.
Für unsere Mitmenschen das ewige Heil zu wünschen, ist der größte Akt der Nächstenliebe, denn wir wünschen damit unserem Nächsten nicht nur ein außerordentlich wichtiges Gut, sondern das allergrößte Gut: Gott selbst.
2. Und da die Nächstenliebe eine theologische Tugend ist (daher, eine von Gott in unser Herz eingegossene Tugend), müssen wir sicher sein, dass diese Sorge um das Heil unseres Nächsten eine vorzügliche Gabe ist, die Gott dir geschenkt hat.
Bewahre diese Gabe mit Sorgfalt und vervielfache sie.
3. Es freut mich, dass du jeden Tag den Heiligen Rosenkranz betest und ihn dabei mehrmals in der Woche zum Gedenken an die Armen Seelen im Fegefeuer betest.
Jesus hat gesagt: “Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen” (Mt 5,7).
Was du für die Seelen im Fegefeuer tust, ist das Schönste, was du tun kannst, um dir Verdienste zu erwerben, die dir zu deiner endgültigen Reinigung verhelfen, bevor du vor Gottes Angesicht erscheinen und seine glückselige Vision genießen wirst.
Du wirst es gemeinsam mit ihnen genießen, die bereits großzügig erwidern, was du für sie tust.
4. Wir kommen nun zu der traurigen Situation, in der sich viele deiner Verwandten und Freunde befinden, die die Worte des Herrn und das, was du ihnen sagst, für einen Scherz halten.
Die Hl. Teresa von Avila sagt, dass sich die Seelen in Todsünde in einer so starken und grauen Finsternis befinden, dass sie keineswegs mit der Erde vergleichbar ist: “Es gibt keine so starke und trübe Dunkelheit, die hier nicht weit übertroffen wird” (Die Innere Burg, kap. 2,1).
Deine atheistischen Freunde und Verwandten befinden sich in einem ähnlichen Zustand wie ein Blindgeborener, der alles was er nicht sehen kann, für einen Scherz hält.
Das ist der Gipfel des Unglücks.
5. Ohne uns in die Lage Gottes zu versetzen und Seelen richten zu wollen, dürfen wir jedoch nicht vergessen, was der Heilige Geist sagt: “Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer hinzutreten will zu Gott, muss glauben, dass er ist und dass er die, die ihn suchen, belohnen wird.” (Hebr. 11,6).
So wie: “Denn der Zorn Gottes wird vom Himmel herab offenbart wider alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten. Denn es ist ihnen offenbar, was man von Gott erkennen kann; Gott hat es ihnen offenbart. Seit Erschaffung der Welt wird nämlich seine unsichtbare Wirklichkeit an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen, seine ewige Macht und Gottheit.
Daher sind sie unentschuldbar” (Rӧm 1,18-20).
6. Was du für sie tun kannst?
Aus menschlicher Sicht, kannst du gar nichts tun, weil sie sehen und doch nicht sehen, hӧren und doch nicht hӧren und nicht verstehen (vgl. Mt 13,13).
Stattdessen kannst du viel aus übernatürlicher Sicht tun.
Ganz geeignet scheinen zu diesem Thema die Worte der Hl. Theresa vom Kinde Jesu: “Ach, Gebet und Opfer sind meine ganze Kraft, das sind die unbesiegbaren Waffen, die mir Jesus gegeben hat. Sie berühren die Seelen viel mehr als Reden, ganz oft habe ich diese Erfahrung gemacht” (Geschichte einer Seele, 315).
Erwähnenswert ist unter den Opfern das Hӧchste davon, weil es das vollkommenste Opfer ist, und zwar das Messopfer.
7. Wenn du also die Möglichkeit hast, besuche täglich die Hl. Messe und bringe das Opfer Jesu Christi für ihre Erleuchtung und Bekehrung dar.
Lass manchmal auch speziell eine Heilige Messe für sie halten.
Die Hl. Teresa vom Kinde Jesu war noch ein kleines Mädchen, als sie von einem zum Tode verurteilten Mann erfuhr, bei dem alles darauf hindeutete, dass er in Unbußfertigkeit sterben würde. Da legte sie ihre Ersparnisse zusammen und ließ für ihn eine Messe feiern und bat Gott, der Verurteilte möge vor der Hinrichtung ein Zeichen der Reue geben.
Der Feier der Messe fügte sie viele Praktiken, dh., kleine persönliche Opfer hinzu.
Der Herr tröstete sie, indem Er sie erfahren ließ, dass der Verbrecher, als er im Begriff war, den Kopf auf das unheimliche Loch zu legen, sich umdrehte und das Kreuz ergriff, das ihm der Priester darbot und dreimal die göttlichen Wundmale küsste.
8. Neben dem Opfer haben wir die Gebete.
Darunter steht der Heilige Rosenkranz an erster Stelle. Ihn betest du bereits.
An einigen Tagen der Woche (vielleicht am Samstag zur Ehre Mariens) kӧnntest du die Dominikanerlitaneien hinzufügen, die sich von Anfang an als besonders mächtig erwiesen haben. Du kannst sie auf unserer Seite herunterladen.
An einem anderen Tag kӧnntest du den Rosenkranz der göttlichen Barmherzigkeit beten, ein ebenfalls wirksames Gebet.
9. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Herr nicht sofort dein Gebet erhört, weil er will, dass du dich im Gebet und in deiner Selbstaufopferung übst.
Aber während Er auf diese Weise für deine Heiligung und Zunahme deiner ewigen Herrlichkeit im Paradies sorgt, versichert Er dir gleichzeitig, “Viel vermag das inständige Gebet eines Gerechten” (Jak. 5,16).
Gerne füge ich deinem auch mein Gebet hinzu. Schon heute Abend werde ich deiner vielen atheistischen Freunden und Verwandten gedenken und sie der Barmherzigkeit des Herrn anvertrauen.
Ich segne dich, danke dir für dein Gebet und wünsche dir alles Gute.
Pater Angelo