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Frage
Sehr geehrter Pater Angelo,
mein Name ist Matteo und ich mache gerade eine stressige Zeit durch. Um Angst und Stress abzubauen und friedlicher zu leben, hat man mir Meditation empfohlen und so habe ich mit ein paar einfachen Übungen für Anfänger begonnen. Als mir vorgeschlagen wurde, es ernsthafter anzugehen, zeigte man mir die verschiedenen Meditationsarten (wie z.B. Zen-Meditation, Vipassana, Transzendentale Meditation, Achtsamkeitsmeditation). Bei genauerem Überlegen ist mir aber aufgefallen, dass alle der buddhistischen Tradition oder anderen orientalischen Religionen entstammen (wie beispielsweise der Vedismus).
Obwohl diese Techniken in manchen Fällen keinen religiösen Hintergrund haben, wollte ich wissen, ob es eine schwere Sünde ist, sie zu praktizieren? Also, ob die Meditation gegen das erste Gebot verstößt, selbst wenn sie nur zur Entspannung durchgeführt wird, um einen Zustand der inneren Ruhe und des Friedens zu erreichen?
In Erwartung Ihrer Antwort sende ich Ihnen freundliche Grüße
Matteo
Antwort des Priesters
Lieber Matteo,
1. Jesus Christus ist unser Retter.
Er bewahrt uns auch vor Angst und Stress, wenn wir Ihm gehorchen und auf Seine Stimme hören. Wir lesen im Evangelium, dass Er eines Tages zu den vor lauter Müdigkeit erschöpften Aposteln sagte: “Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus! Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen” (Mk 6,31).
2. Er hatte ihnen keine orientalischen Meditationstechniken beigebracht, um sich zu entspannen. Er bot sich selbst an. Er sagte nämlich: “Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht” (Mt 11,28-30).
3. Einem jungen Mann, der seit einiger Zeit an Meditationskursen teilnahm, um die von dir erwähnten Techniken zu erlernen, habe ich eine andere Art von Meditation vorgestellt und sie ihm erklärt.
Er hat sich sofort darin verliebt und ließ die orientalischen Meditationen sein. Die von mir erklärte Meditation empfand er als sehr erholsam.
Darüber hinaus kostete sie ihn keinen Cent, während sie ihn innerlich sehr bereicherte.
Ich kann dir versichern, dass er immer noch den Tag segnet, an dem er zur Beichte kam und mir sein Problem darlegte.
4. Worum handelt es sich also bei dieser Meditation, die so viel Frieden schenkt und innerlich bereichert?
Es handelt sich um den heiligen Rosenkranz.
Ich habe ihm erklärt, dass er sich zuallererst die Zeit dafür nehmen muss, wie es im Grunde auch diejenigen tun, die orientalische Meditation praktizieren, und einen Ort und einen Zeitpunkt wählen muss, wo er nicht gestört wird.
5. Des Weiteren habe ich ihm erklärt, während des Gebetes seinen Blick auf Jesus zu richten, der genau in dem Moment, in dem er mit dem Rosenkranz betet, das jeweils von ihm erwähnte Ereignis (Geheimnis) in sein gegenwärtiges Leben bringt.
Es ergibt sich von selbst, dass von Zeit zu Zeit die Evangelien zur Hand genommen werden, um besser zu verstehen, wie sich diese Ereignisse entwickelt haben, und um sich so immer mehr ihres heilbringenden Effektes zu erfreuen.
Den Blick auf Jesus gerichtet zu halten, ist entspannend, weil Er den Frieden des Paradieses in dein Herz bringt.
Orientalische Meditationen bringen dir nicht den Frieden des Paradieses. Sie zielen darauf ab, sich den Problemen und Ängsten nicht stellen zu müssen.
Jesus hingegen heilt unsere Angst, indem Er etwas Übernatürliches in unsere Herzen einflößt.
6. Das ist der enorme und grundlegende Unterschied zwischen dem, was Jesus vorschlägt, und dem, was die orientalischen Meditationsmeister vorschlagen.
Wie die vom Propheten Jeremia berichtete Klage des Herrn doch auch heute noch aktuell ist: “Denn mein Volk hat doppeltes Unrecht verübt: Mich hat es verlassen, den Quell des lebendigen Wassers, um sich Zisternen zu graben, Zisternen mit Rissen, die das Wasser nicht halten” (Jer 2,13).
7. “Mich hat es verlassen, den Quell des lebendigen Wassers”: lebendiges Wasser ist das, was aus der Quelle fließt.
Wenn du es in deinem Herzen trägst, wirst du erkennen, dass es unaufhörlich weiterfließt, es dich ständig stärkt, dich nie innerlich leer und voller Angst zurücklässt.
So dass du von selbst das Bedürfnis verspürst, ständig zu dieser Quelle zurückzukehren. Wenn du in Gottes Gnade lebst, brauchst du dir keine Mühe zu machen, sie zu finden, denn sie ist schon in deinem Herzen.
Und dann wirst du anfangen, dir immer mehr Zeit für den Herrn zu nehmen, für Den, der dein Frieden ist.
Vergiss nicht, dass der Herr auch zu dir gesprochen hat: “Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht, wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht” (Joh 14,27).
8. Um das zu vervollständigen, was im Rosenkranz zu tun ist, möchte ich dich an zwei weitere Dinge erinnern.
Erstens: Nachdem du deinen Blick auf Jesus gerichtet hast, dankst du Ihm für das, was Er getan hat und was Er dir in diesem Moment schenkt.
Während du sagst: Danke, Jesus, wirst du spüren, wie sich dein Herz bewegt und erwärmt, und dass es nichts Besseres gibt als die Liebe (besonders zum Herrn), die alle Angst und Müdigkeit verschwinden lässt.
9. Zweitens: während du den Rosenkranz betest, bittest du dem Herrn um Gnaden, kraft der Verdienste, die Er durch das jeweilige Ereignis in Seinem Leben erworben hat und die Er jetzt barmherzigerweise in deine Hände legt, damit sie der Preis sind, mit dem du deine Gebete begleitest.
Gott, der Vater, wird dich aufgrund der Verdienste Jesu erhören.
10. Ich hoffe, dass meine Worte auf dich die gleiche Wirkung haben, die sie auf den jungen Mann gehabt haben, von dem ich dir erzählte. Manchmal kommt er auf das Thema zurück. Er sagt, sie haben buchstäblich sein Leben verändert und ihn in jeder Hinsicht gerettet.
Ich begleite diesen Wunsch, indem ich dir ein besonderes Gedenken in der Heiligen Messe zusichere, die ich in Kürze feiere.
Ich wünsche dir alles Gute und segne dich.
Pater Angelo