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Frage

Lieber Pater Angelo,

mein Name ist Massimiliano. 

Seitdem ich mit meiner Freundin Schluss gemacht habe, habe ich angefangen, jeden Sonntag zur heiligen Messe und am Donnerstagabend zur eucharistischen Anbetung zu gehen, habe eine Gebetsgruppe gegründet, bin nach gut 20 Jahren wieder beichten gegangen, viele jedoch, mit denen ich vorher befreundet war, halten mich jetzt für verrückt, sind der Meinung, ich habe den Verstand verloren … 

Warum das?

Danke Pater


Antwort des Priesters

Lieber Massimiliano,

1. André Frossard, Autor des bekannten Buches “Gott existiert. Ich bin ihm begegnet”, bei der Schilderung seiner eigenen Bekehrung sagt, dass seine Eltern seine neue Lebensweise zunächst für Wahnsinn hielten.

Also holten sie sich bei einem Psychologen professionellen Rat, um sich über das eigenartige Verhalten ihres Sohnes näher zu informieren. Sie vermuteten nämlich, es liege eine psychische Erkrankung vor.

Nach einer Weile, fragten sie den Psychologen: Nun, welche Krankheit hat denn unser Sohn?

Worauf dieser ihnen antwortete: „Ihrem Sohn geht es wunderbar. Was Sie Krankheit nennen, nennt sich bei Christen Gnade“.

2. Der heilige Paulus sagt, dass man den Heiligen Geist braucht, um geistliche Dinge zu beurteilen. Nur der Geist ergründet die Werke Gottes.

Dies hier seine genauen Worte: “Der irdisch gesinnte Mensch aber erfasst nicht, was vom Geist Gottes kommt. Torheit ist es für ihn und er kann es nicht verstehen, weil es nur mit Hilfe des Geistes beurteilt werden kann” (1 Kor 2,14).

3. Der Grund für dieses fehlende Verständnis liegt darin, dass der natürliche Mensch ( Paulus nennt ihn „Tiermensch“) Dinge übernatürlicher Ordnung nicht verstehen kann, denn um sie verstehen zu können, muss in der menschlichen Intelligenz, von Gott, ein neues Licht übernatürlicher Ordnung eingegossen werden.

Dieses Licht ist der Glaube.

Nur der Glaube kann in jene Wirklichkeiten eindringen, die dem menschlichen Auge verborgen sind und die gerade deshalb Mysterium genannt werden.

Mysterium bedeutet verborgene Realität. Um diese verborgenen übernatürlichen Realitäten zu durchdringen, ist es notwendig, dazu ausgerüstet zu sein.

Ansonsten werden nur äußere Riten gesehen und nichts von ihrer Bedeutung wird verstanden. Und für die Betreffenden können sie leicht mit Wahnsinn verwechselt werden.

4. Die Ohren eines Tieres können die, durch die Sprache verursachten Schwingungen der Luft, genauso gut wahrnehmen, wie es der Mensch tut.

Aber während Menschen auch deren Bedeutung verstehen, weil sie mit Intelligenz ausgestattet sind, können Tiere die, unter den Geräuschen und Schwingungen der Luft verborgene Realität, nicht verstehen. Ihnen fehlt die Intelligenz und das Denkvermögen, die nur den Menschen eigen sind.

Auf ähnliche Weise geschieht es, dass der tierische Mensch, wenn er nicht mit dem Glauben ausgestattet ist, nicht in geistige Wirklichkeiten eindringen kann. Er urteilt die ihm verborgene göttliche Weisheit als Torheit. Wie wenn ein Blinder sagen würde, es sei Wahnsinn, die Farben zu beschreiben, die ihm ein Sehender gibt.

Aus diesem Grund werden Christen oft verspottet und verfolgt.

5.  Lass dich von ihrer Einstellung nicht entmutigen.

Jesus hat gesagt: “Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie an meinem Wort festgehalten haben, werden sie auch an eurem Wort festhalten.” (Joh 15,20).

Er sagte auch: “Ein Jünger steht nicht über seinem Meister und ein Sklave nicht über seinem Herrn.” (Mt 10,24).

Fügte dann gleich hinzu: “Wenn man schon den Herrn des Hauses Beelzebul nennt, dann erst recht seine Hausgenossen.” (Mt 10,25).

Sei also nicht überrascht, wenn sie dich nicht nur für verrückt erklären, sondern der eine oder andere dich sogar für besessen hält.

Mach dich auf alles gefasst und erinnere dich an die Worte Jesu: “Wenn man schon den Herrn des Hauses Beelzebul nennt…, dann erst rechtseine Hausgenossen!

6. Ich bin sicher, der Herr gibt dir Kraft, damit dein Glaube nicht schwindet.

Und diese Stärke bekräftigt Er mit vielen Zeichen der Zärtlichkeit, die dein Leben begleiten. Diese Zeichen der Zärtlichkeit sind die Gnaden. Gnaden, die leider denen, die nicht das neue, von Gott eingegossene Licht in ihrer Intelligenz haben, vorenthalten werden.

Zum Schluss, denke an die Worte Jesu: “Jeder, der sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen” (Mt 10,32).

Ich gedenke deiner im Gebet, besonders in der Hl. Messe und segne dich.

Pater Angelo