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Frage

Lieber padre Angelo,

ich habe in einer Gemeinschaft gearbeitet, wo Kinder auf Pflegefamilien warteten. Jeden Tag habe ich versucht, diesen Dienst als Gelegenheit zu nutzen, Gott zu dienen.  Ich muss sagen, dass ich viele, von Leid gekennzeichnete, dramatische  Situationen erlebt habe.  Vielmehr noch als Fragen stellen, möchte ich aber eher mein Zeugnis ablegen.

Oft wird über den Wert der Familie, über Scheidung, Zusammenleben, usw. diskutiert, und man befindet sich diametral entgegengesetzt: jeder beharrt auf seinem Standpunkt und ist nicht in der Lage, dem anderen zuzuhören. Es ist nicht meine Absicht, über andere zu urteilen, doch meine Erfahrung bringt mich dazu, nur eines zu sagen: Die Familie ist ein grundlegender Baustein der Gesellschaft. Sie ist die Startrampe, die die Rakete vor dem Flug ins All stützt:  dem Raketen-Kind muss die Möglichkeit gegeben werden,  hoch hinaus fliegen zu könnenAber ein kleines Kind kann noch nicht auf eigenen Beinen stehen und muss versorgt werden. Fällt dieser wichtige Baustein weg, bricht alles zusammen.  Es handelt sich hier weder um heuchlerische Worte, noch um einen  Zeugnisbericht aus anderen Zeiten. Wer, wie ich, solche Erfahrungen in einer Kindergemeinschaft gemacht hat, kann verstehen, wie wichtig es ist, auf die Unterstützung einer Familie zählen zu können.    

Ein Gebet für alle und eine Umarmung.  

 A.


Antwort des Priesters

Lieber A.,

1. ich danke dir für deinen Zeugnisbericht. Ich denke, dass keiner, einer so offensichtlichen Tatsache widersprechen kann.                                                                                                                                                                                                                                                                

2. Das Konzil erinnert daran, dass Eltern als die ersten und bevorzugten Erzieher ihrer Kinder anerkannt werden müssen.   

Denke daran, dass “Ihr Erziehungswirken so entscheidend ist, dass es dort, wo es fehlt, kaum zu ersetzen ist.” (Gravissimum educationis, 3).

Johannes Paul II.  geht noch weiter, wenn er behauptet, dass die Pflicht der Eltern,  “als unersetzlich und unveräußerlich, weshalb sie anderen nicht völlig übertragen noch von anderen in Beschlag genommen werden kann.” (Familiaris Consortio 36).

3. Was ist der Grund dafür?

Für Papst Johannes Paul II ist es  “die sogenannte freie Liebe” (Brief an die Familien Gratissimam sane, n. 14).

Sie “ist im Widerspruch zur Zivilisation der Liebe und um so gefährlicher, weil sie gewöhnlich als Frucht eines »echten« Gefühls hingestellt wird, während sie tatsächlich die Liebe zerstört.  

Abschließend schreibt er: “Wie viele Familien sind gerade aus »freier Liebe« in die Brüche gegangen!”

Die Konsequenzen tragen  “die Kinder, die des Vaters oder der Mutter beraubt und dazu verurteilt werden, tatsächlich Waisen lebender Eltern zu sein.” (n. 14).

Viele Grüße, ich versichere dir mein Gebet und segne dich.  

Padre Angelo