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Frage

Guten Tag lieber Pater Angelo,

ich schreibe Ihnen, völlig von Leid geplagt, das mich zermürbt.

Ich vertraue mich Ihnen an, denn Dank Ihrer Worte, finde ich immer wieder den Frieden zurück, den ich manchmal zu verlieren scheine.   

In den letzten drei Jahren habe ich einen wahren Leidensweg durchlebt.

Ich hatte drei nicht so lange, aber sehr innige Liebesbeziehungen. 

Sie endeten alle auf die schlimmste Weise, was mir gesundheitliche Probleme verursacht hat. Seit Januar habe ich begonnen, mich mit einem Jungen zu treffen, der mich an die vollkommene Liebe glauben ließ. Doch plӧtzlich ist alles zusammengebrochen und Daniele ist sogar verschwunden, ohne mir eine Erklärung abzugeben, was mir großen Schmerz bereitete. Es ist, als wäre ich von der Hand des Bösen getroffen worden, weil es für mich jedes mal so qualvoll ist. Es kann schon mal vorkommen, dass eine Liebesbeziehung zu Ende geht, aber bei mir scheint es jedes Mal so, als würde man mich hassen und ich fühle mich wie mit unerklärlicher Wut zurückgewiesen. Sollte ich mich vielleicht an einen Exorzisten wenden oder können Sie mir ein Gebet oder irgendetwas anderes empfehlen, um all dieses Übel von mir loszuwerden. Bitte beten Sie für mich und Daniele. Helfen Sie mir, ich empfinde einen so großen Schmerz.

Ich danke Ihnen und umarme Sie. Ich schließe Sie immer in mein Gebet ein.  

V.


Antwort des Priesters

Liebe V., 

1. es kann von vornherein nicht ausgeschlossen werden, dass uns jemand Böses antun kann.

In deinem Fall braucht es keinen Exorzismus, da es sich nicht um eine teuflische Besessenheit handelt. Stattdessen ist ein Befreiungssegen angebracht. 

Ein beliebiger Priester kann ihn dir erteilen. 

An Wallfahrtsorten ist es einfacher, einen solchen Priester zu finden.

2.  Dieser Segen würde jedoch irgendwie gedrosselt und könnte seine Kraft nicht entfalten, wenn man nicht in der Gnade Gottes lebt.

Das Leben im Gnadenstand, der Todsünde nicht nachgeben, häufiges Beichten, sind für uns ein mächtiges Bollwerk gegen alle, die uns Schaden zufügen wollen.  

3. In diesem Moment deines Lebens empfehle ich dir die sakramentale Beichte.  

Erhalte dich nach der Beichte im Gnadenstand, durch die sonntägliche Messe, das tägliche Gebet, besonders des heiligen Rosenkranzes. 

4. Ich habe bemerkt, dass in einigen Fällen die dominikanischen Litaneien besonders viel bewirkt haben. Sie haben Beziehungen wiederhergestellt, die vollkommen zerbrochen schienen.

Über die Suchmaschine unserer Webseite kannst du sie ausfindig machen. 

5. Um das Gnadenleben zu bewahren und zu verstärken, rate ich dir, regelmäßig und häufig zu beichten.

Die Beichte ist eine der christlichen Heilungssakramente.  

Auch in diesem Fall habe ich festgestellt, dass die Beichte viele verletzte Beziehungen heilen lässt.  

Es lässt sich zwar nicht ohne Weiteres schlussfolgern: „post hoc, ergo propter hoc“ („danach, also deswegen“), aber die Wiederholung dieser Folgerichtigkeit lässt uns erkennen, dass die Beichte nicht nur die Seele sondern ganz oft auch die Beziehungen heilt.

6. In Bezug auf dein Gefühlsleben empfehle ich dir noch etwas, sollte D. zurückkommen (was ich dir von ganzem Herzen wünsche) oder jemand anderes auftauchen.

Was ich dir empfehle ist Reinheit, Keuschheit.  

Erst durch diese Tugend wirst du erkennen, ob derjenige, der sich dir nähert, ernsthafte Absichten hat oder einfach nur Spaß haben will.

Wahre Liebe vermag es, zu warten und wird nicht mit der Lust des Fleisches verwechselt.

Damit die Liebe erhalten bleibt, muss sie rein sein.

7. Die Begierde des Fleisches unterliegt Gefühlsschwankungen.  

Anfangs befriedigt sie und erweckt besonders bei Mädchen den Eindruck, eine reine Liebe zu haben, weil man bereit ist, sich dieser Liebe ganz hinzugeben.   

Die Enttäuschung jedoch, die fast zwangsläufig darauf folgt, ist dann brennend. 

8. Um die Liebe und unser Gefühlsleben zu schützen, gibt es nichts Besseres als die Befolgung der Gebote Gottes.

Gott hat uns Seine Gebote gegeben, damit wir glücklich sind und lange in den Zuneigungen leben können, die Er selbst uns gegeben hat.  

Das ist der Sinn der Befolgung der zehn Gebote, einschließlich des sechsten, das so lautet:  Du sollst nicht die Ehe brechen und nicht Unkeuschheit treiben!  

9. Diese Gebote kommentierend sagt das Wort Gottes im 5. Buch Mose:

“Daher sollt ihr darauf achten, dass ihr handelt, wie der Herr euer Gott, euch verpflichtet hat. Ihr sollt weder rechts noch links abweichen.  Ihr sollt nur auf dem Weg gehen, auf den der Herr, euer Gott, euch verpflichtet hat, damit ihr Leben habt und es euch gut geht und ihr lange lebt in dem Land, das ihr in Besitz nehmt.” (5. Mose, 5,32-33). 

Gern schließe ich dich und D. in mein Gebet ein und werde euch auch in der Heiligen Messe gedenken, die ich gleich feiere. 

Ich segne euch. 

Pater Angelo