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Frage
Guten Abend Pater Angelo,
ich möchte Sie fragen, wann die Fastenzeit beginnt und welche die wichtigsten Fastentage sind.
Ich möchte dieses Jahr das Fasten einhalten.
Ich danke Ihnen und warte auf Ihre Antwort.
Herzliche Grüße
Antwort des Priesters
Lieber Besucher,
1. die ganze Fastenzeit ist von einer Bußhaltung geprägt, die auf die Reinigung und Erneuerung unseres geistlichen Lebens abzielt.
Die Bereiche, in denen wir diese Quelle des Geistes umsetzen müssen, sind drei und genauer gesagt jene, die uns der Herr im Abschnitt des, dem sechsten Kapitel entnommenen Matthäus-Evangeliums vom Aschermittwoch, vorgibt: Gebet, Fasten und Almosen.
2. Das Gebet ist sicherlich auch Bittgebet, aber in dieser Zeit konkretisiert es sich in besonderer Weise im Hören auf das Wort Gottes, denn der Mensch lebt nicht nur vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt (Mt 4,4).
Deshalb muss dein Fasten hier beginnen: indem du dir einen Teil deiner Zeit nimmst, um in Gemeinschaft mit Gott zu sein, auf Sein Wort zu hören, das beispielsweise dem Tagesevangelium entnommen werden kann.
Als gute geistige Nahrung empfehle ich dir auch das tägliche Rosenkranzgebet, bei dem du auf das zurückgreifen kannst, was der Herr dir in den Lesungen vermitteln möchte.
Der Rosenkranz ist ein sehr umfangreiches Gebet und kann auf verschiedene Weisen gebetet werden, wobei Schwerpunkt natürlich die Geheimnisse des Lebens Jesu sind, die nach jedem Gesätz ausgesprochen werden, aber auch die Gedanken, die unseren Geist und unser eigenes Leben beschäftigen.
In seinem apostolischen Schreiben hat sich Johannes Paul II. darüber wie folgt ausgedrückt: “Gleichzeitig kann unser Herz in die Abfolge dieser Geheimnisse des Rosenkranzes alle Ereignisse einschließen, die das Leben des einzelnen, der Familie, der Nation, der Kirche und der Menschheit ausmachen; die persönlichen Erfahrungen und die des Nächsten, in besonderer Weise die jener Menschen, die uns am allernächsten stehen, die uns am Herzen liegen.
So bekommt das schlichte Gebet des Rosenkranzes den Rhythmus des menschlichen Lebens” (Rosarium Virginis Mariae, 2).
3. Dann kommt das Fasten.
Wie bereits erwähnt, ist die ganze Fastenzeit durch Buße gekennzeichnet.
Eine besondere Form der Buße ist zweifellos das Fasten, das im Wesentlichen darin besteht, auf etwas zu verzichten, um unsere Sünden zu sühnen und auch um uns zu reinigen und zu erheben.
Da das Fasten einen Verzicht darstellt, gibt es viele Bereiche, in denen man auf etwas verzichten kann.
Der erste Verzicht ist offensichtlich der auf Sünde. Denn es nützt wenig, sich die Kehle zu kasteien, wenn man Gott weiterhin beleidigt.
Das wichtigste Fasten betrifft also diesen Bereich: den Verzicht auf Sünde.
4. Dann kann man auf viele Dinge verzichten, die Zeitverschwendung sind, wie z.B. das nutzlose Surfen im Internet.
Die Fastenzeit ist eine günstige Zeit, die auch von einer besonderen Gnade des Herrn begleitet wird, um unsere Nutzung des Internets zu mäßigen und festzulegen, bestimmte Dinge nur am Ende des Tages und bis zu einer bestimmten Zeit zu schauen, ohne zu übertreiben.
Auf diese Weise spart man viel Zeit ein, um sie dem Gebet und der geistlichen Nahrung zu widmen.
5. Man kann auch fasten, indem man sich nicht so viele Dinge erlaubt, die an sich recht und gut sind.
Zum Beispiel das Naschen zwischen den Mahlzeiten (soweit die Arbeit und Gesundheit es zulassen), auf Delikatessen und Vergnügungen zu verzichten, die nicht mit einer bußfertigen Haltung vereinbar sind.
6. Es sei gesagt, dass die Kirche an Sonn- und Feiertagen von der Buße befreit und das Fasten nur am Aschermittwoch und Karfreitag verordnet.
Das Abstinenzverbot besagt, dass am Aschermittwoch als auch an jeden Freitag der Fastenzeit, strenger als an anderen Freitagen des Jahres, der Verzehr von Fleisch und besonders teuren Lebensmitteln verboten ist.
7. Schließlich gibt es noch das Almosengeben, das in unserem Fall, neben der Spende an die Armen, die Nächstenliebe in seiner ganzen Breite umfasst und daher gleichbedeutend ist mit Geduld, Demut, Wohlwollen, das erlittene Böse nicht nachtragen, der Bereitschaft zum Geben, der Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse der anderen usw.
An Möglichkeiten mangelt es hier nicht.
Man hat hingegen den Eindruck, dass das ganze Leben eine Gelegenheit ist, die Gott uns gibt, um jeden tugendhaften Akt in eine Opfergabe unserer Liebe zu Ihm umzuwandeln, als Sühne für unsere Sünden und die anderer.
Wie du siehst, kannst du das Fasten in dieser Fastenzeit auf ganz viele Arten praktizieren.
Ich wünsche dir, dass du sie alle bestmöglich erlebst.
Du wirst sofort eine innere Frische wahrnehmen und merken, dass du beginnst, einen geistlichen Frühling zu erleben, der besonders begleitet wird von einem neuen Aufblühen des Segens Gottes auf dein Leben und dein Tun.
Ich schließe dich in mein Gebet ein und segne dich.
Pater Angelo