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Frage
Mein Name ist Marco, ich bin 21 Jahre alt und komme aus der Erzdiözese …. Beim Durchstöbern des Katechismus bin ich auf die Kirchengebote gestoßen, habe aber nicht ganz verstanden, was mit dem folgenden Satz gemeint ist: „Im Rahmen der eigenen Möglichkeiten, der Kirche in ihren materiellen Erfordernissen beistehen“ …. Bedeutet das, dass man eine Sünde begeht, wenn man der Kirche kein Geldopfer gibt?
Normalerweise bin ich sonntags als Messdiener tätig, kann der liturgische Dienst denn nicht ebenso eine Form der Opfergabe sein? Ich gebe meine „finanzielle Opfergabe“ jedes Mal, wenn ich nicht in der Messe diene oder indem ich eine Kerze anzünde … Nun bin ich wirklich sehr besorgt, etwas Schlechtes getan zu haben … Ich habe immer gedacht, dass das „Geldspenden in der Kirche“ während der Messe eine freiwillige Geste sei. Könnten Sie mich aufklären?
Vielen Dank!
Antwort des Priesters
Lieber Marco,
- “der Kirche in ihren materiellen Erfordernissen beistehen“ hat eine viel umfassendere Bedeutung als die Geldspende während der Messfeier.
In der Vergangenheit trugen die Menschen, insbesondere in der Landwirtschaft, zu den Bedürfnissen der Kirche bei, indem sie einen Teil ihrer Ernte für die verschiedenen Bedürfnisse der Orts- und Weltkirche spendeten.
Dies geschah über das hinaus, was jeder Einzelne während der Messfeier abgab. - Die Notwendigkeit, der Kirche in ihren materiellen Erfordernissen beizustehen, ist eines der fünf Kirchengebote.
Das fünfte bezieht sich genau auf unser Thema.
Der Katechismus der Katholischen Kirche fasst es wie folgt zusammen: „Das fünfte Gebot («Steh der Kirche in ihren Erfordernissen bei!») besagt, dass die Gläubigen verpflichtet sind, zu den materiellen Bedürfnissen der Kirche beizutragen, jeder nach seinen Möglichkeiten” (KKK 2043) - Abgesehen vom Alten Testament, wo es vorgeschrieben war, die Erstlingsfrüchte und einen Zehnten der Ernte für den Tempel und den dort gefeierten Gottesdienst abzugeben, wird im Evangelium erwähnt, dass einige Frauen, die Jesus und den Aposteln folgten, ihnen mit ihren Gütern halfen (vgl. Lk 8,3).
Es gab auch eine gemeinsame Kasse, die dem Judas zugeteilt worden war und dessen Inhalt den Armen zu Verfügung stand oder für Feste benutzt wurde: „Weil Judas die Kasse hatte, meinten einige, Jesus wolle ihm sagen: «Kaufe, was wir zum Fest brauchen!», oder Jesus trage ihm auf, den Armen etwas zu geben.“ (Joh 13,29). - Der heilige Petrus, Jakobus und Johannes überließen Paulus und Barnabas große Autonomie bei der Verkündigung des Evangeliums und der Gründung von Kirchen.
Sie baten sie jedoch, an die Armen zu denken: „Jakobus, Kephas und Johannes, die als die Säulen Ansehen genießen, gaben mir und Barnabas die Hand zum Zeichen der Gemeinschaft: Wir sollten zu den Heiden gehen, sie zu den Beschnittenen. Nur sollten wir an die Armen denken; und das zu tun, habe ich mich eifrig bemüht“ (Gal 2,10). - Im zweiten Jahrhundert haben wir das Zeugnis von Justin, der in seiner ersten Apologie schreibt: „An dem Tage, den man Sonntag nennt, findet für die Eucharistiefeier eine Versammlung aller statt, die in Städten oder auf dem Lande wohnen (…) Darauf findet die Ausspendung statt, jeder erhält seinen Teil von dem Konsekrierten; den Abwesenden aber wird er durch die Diakonen gebracht. Wer aber die Mittel und guten Willen hat, gibt nach seinem Ermessen, was er will, und das, was da zusammenkommt, wird bei dem Vorsteher hinterlegt; dieser kommt damit Waisen und Witwen zu Hilfe, solchen, die wegen Krankheit oder aus sonst einem Grunde bedürftig sind, den Gefangenen und den Fremdlingen, die in der Gemeinde anwesend sind, kurz, er ist allen, die in der Stadt sind, ein Fürsorger“ (Apologia prima, 67, 2-6).
- Die Kirche ist immer auf den – auch materiellen – Beitrag der Gläubigen für die Feier des Gottesdienstes, für Werke der Nächstenliebe und für die Verkündigung des Evangeliums in der ganzen Welt angewiesen.
Die Geldspende, die in der Kirche während der Messe gegeben wird, ist ein Tropfen auf den heißen Stein, um die apostolische Tätigkeit der Kirche zu unterstützen und zu erweitern.
Deshalb gibt es auch einige Kollekten, die an bestimmten Sonntagen durchgeführt werden, um die Werke der Kirche mit einem größeren Beitrag zu helfen, wie z. B. Seminare für die Ausbildung künftiger Priester, Missionswerke, katholische Schulen und viele andere karitative Werke der Ortskirchen oder der Weltkirche. - So wie der heilige Petrus Paulus und Barnabas baten, ihre Gaben für die Armen nach Jerusalem zu schicken, so versuchen heute die verschiedenen Kirchen, ihre Bedürfnisse auf vielfältige Weise zu decken.
Darunter befindet sich auch das italienische System, das den Namen “8 per 1000” (Acht von Tausend) trägt.
Aber damit können nicht alle Bedürfnisse abgedeckt werden.
Daher ist es notwendig, auch auf andere Weise beizutragen. - Du schreibst, dass du schon durch deinen Dienst als Ministrant einen Beitrag leistest.
Sicherlich ist der Ministrantendienst eine sehr gute Sache.
Aber alles in allem kostet er dich nichts. Im Gegenteil, du erhältst einen besonderen Nutzen davon, weil du dich mit einem persönlichen Dienst mit dem Opfer Christi vereinst, das in der Eucharistie verewigt wird.
Auch deine anderen Freunde, die nicht am Altar dienen, tragen von ihrem Platz aus materiell bei.
Ich halte es nicht für übertrieben, dass auch du einen materiellen Beitrag leistest.
In meiner Kirche ist mir aufgefallen, dass einige Leute, wenn sie während der Messe die Gaben einsammeln, am Ende ihre eigene Opferspende hinzufügen.
Sie sagen nicht: “Ich habe meinen Dienst schon getan”. - Jedem steht es frei, wie viel er geben kann oder will.
Aber man tut immer gut daran, auch einen materiellen Beitrag leisten zu können.
Auch dies ist eine Gnade, die immer zurückgezahlt wird, wie es in der Heiligen Schrift garantiert wird: „Wer Erbarmen hat mit dem Elenden, leiht dem HERRN; Er wird ihm seine Wohltat vergelten“ (Spr 19,17).
Ich danke dir für die Frage, gedenke deiner im Gebet und segne dich.
Pater Angelo