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Frage
Hochwürdiger Herr Pater Angelo,
gelobt sei Jesus Christus!
Ich möchte den Dienst, den Sie uns durch Ihre Kolumne bieten, nutzen, um eine genauere Erklärung zu erhalten, bezüglich des Todes einer Person im Zustand der Gnade: dieser Zustand ist eine notwendige Bedingung für die Erlösung, aber ist er auch eine hinreichende Bedingung?
Was würden Sie empfehlen, um gewissenhafter zu leben und die in der Vergangenheit begangenen Fehler wiedergutzumachen? Wie können Praktiken wie Wallfahrten, Ablassgebete oder das Leiden im Geiste des Gehorsams, die zeitlichen Sündenstrafen vermindern, die auch nach der Lossprechung der Sünden verbleiben?
Neulich wurden mir die Gebete der Heiligen Birgitta von Schweden zum Leiden Christi empfohlen. Sind diese Ihres Erachtens empfehlenswert und fruchtbar?
Zum Schluss, gibt es Ihrer Meinung nach, ein Buch, das einen Laien ins faszinierende philosophische Gebäude des hl. Thomas einführt? Seit Kurzem habe ich verstanden, dass seine Philosophie des Seins und der Objektivität die Klippe sein wird, an der das trügerische moderne Abschweifen zerbricht. Ich würde gern mehr darüber wissen.
Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe und den Trost, den Sie mir und Tausende von anderen spenden.
Viele Grüße und die besten Wünsche, Jesus Christus möge immer fest und sicher in unseren Herzen und bald über die gesamte Bevölkerung der Welt herrschen.
Giovanni G.
Antwort des Priesters
Lieber Giovanni,
1. Der Gnadenstand ist notwendig, um sich zu retten und in den Himmel zu kommen.
Der Herr selbst hat es gesagt, als er mit Nikodemus sprach: “Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen” (Joh 3,5).
Der Himmel stellt in der Tat die übernatürliche Lebensgemeinschaft mit Gott dar. Um diese Gemeinschaft leben zu können, ist es notwendig, spirituell erhaben zu sein, anders gesagt, irgendwie dem Himmel angemessen zu sein. Gott erhebt und macht uns durch die Gnade angemessen.
Nachdem man durch die Taufe für dieses übernatürliche Leben geboren worden ist (Jesus spricht von “Wiedergeburt”), ist es notwendig, darin auszuharren.
Wenn man das Gnadenleben verliert, ist es erforderlich, durch die Beichte, die die Heiligen Väter als eine zweite Taufe betrachteten, es wiederzuerlangen,
2. Deswegen ist die Gnade notwendig, um sich selbst zu retten aber das heißt nicht, dass sie ausreichend ist, um direkt in den Himmel zu kommen.
Obwohl wir uns im Stand der Gnade befinden, können zum Zeitpunkt des Todes noch viele Unvollkommenheiten in uns vorhanden sein, vielleicht sogar eine Anhaftung an etwas Ungeordnetem.
Da im Himmel “nichts Unreines hineinkommen wird” (Offb 21,27), ist es notwendig, eine Reinigung durchzugehen, von der der hl. Paulus spricht: “Er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durch Feuer hindurch” (1 Kor 3,15).
Diese Reinigung wird in der theologischen Sprache Fegefeuer genannt.
3. Um das begangene Übel zu beheben und die noch bevorstehende Läuterung durchzuführen, gibt es nichts Besseres, als immer mehr in der Liebe zu Gott und zum Nächsten zu wachsen.
Wallfahrten und Ablassgebete sind nützlich, weil sie helfen, Taten der Nächstenliebe zu vollbringen (Ablass ist immer mit Gebeten oder guten Werken verbunden) und gleichzeitig dazu beitragen, die Sünde zu verabscheuen.
Fehlen der Seele solche Gefühle, bringt ihre äußere Erfüllung wenig oder gar nichts.
Von besonderem Wert sind auch die Leiden, die in Verbindung mit dem Opfer Christi ertragen werden, und nur durch diese Verbindung erhalten sie für sich und für andere einen Sühnewert.
4. Die Gebete der hl. Birgitta sind eine sehr gute Sache.
Aber normalerweise empfehle ich lieber das Rosenkranzgebet, weil es dazu kein Buch braucht und zu jeder Zeit des Tages und der Nacht und unter allen Umständen gebetet werden kann.
Außerdem bringt der Rosenkranz Christus mit all seinen rettenden Ereignissen in unser Leben.
Und er bringt Ihn in uns durch die Vermittlung der Allerheiligsten Maria.
Schließlich hat die Muttergottes selbst bei den verschiedenen, von der Kirche anerkannten, Erscheinungen immer empfohlen, mit dem Rosenkranz zu beten.
5. Du bittest mich am Ende um einen Buchtipp, um die Philosophie des Seins des hl. Thomas zu studieren.
Da von der “Philosophie des Seins” die Rede ist, schlage ich dir die Bände von ESD, dem Verlag der Dominikaner von Bologna, vor.
Wenn du auf den unteren Rand unserer Startseite klickst, erhältst du einige praktische Hinweise dazu.
Ich grüße dich, schließe dich gern in mein Gebet ein und segne dich.
Pater Angelo