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Frage

Guten Tag, ich bin schwer krank und weiß nicht, wie lange ich noch hier sein werde. Ich kann es nicht akzeptieren und dachte, es wäre erlaubt für meine Genesung zu beten. Aber als ich neulich mit einem Freund von mir darüber gesprochen habe, meinte er, wir dürfen im Gebet nicht bitten, dass was uns nicht gefällt aus unserem Leben beseitigt wird. Allenfalls sollte ich um die Kraft und Freude bitten, alles bewältigen zu können.

Aber kann ich dann zum Beispiel nicht den heiligen Mantel zu Ehren des Heiligen Josefs beten, um Heilung zu erbitten? Bitten, dass ich die richtigen Behandlungen bekomme, die mich heilen können?

Herzliche Grüße

Gesuella


Antwort des Priesters

Liebe Gesuella,

1. im Evangelium lesen wir folgende Episode: “Und es geschah, als sich Jesus in einer der Städte aufhielt: Siehe, da war ein Mann voller Aussatz. Als er Jesus sah, warf er sich auf sein Angesicht und bat ihn:  «Herr, wenn du willst, kannst du mich rein machen»”.  (Lk. 5,12).

So fährt die Heilige Schrift fort: “Da streckte Jesus die Hand aus, berührte ihn und sagte: «Ich will – werde rein!» Im gleichen Augenblick wich der Aussatz von ihm.” (Lk. 5.13)

Wie wir sehen, hat Jesus nicht gesagt: “Finde dich mit deiner Krankheit ab”. Indem Er das Gebet angenommen hat, hat er den Aussätzigen geheilt. 

2. In seinem apostolischen Brief  “Salvifici doloris” (11. Februar 1984) schrieb Johannes Paulus II. “Das Evangelium ist die Verneinung von Passivität gegenüber dem Leiden. In diesem Bereich ist Christus selbst vor allem aktiv. ” (SD 30).

Im gleichen Brief schreibt er, dass die Geschichte der Kirche den Kranken gegenüber “sich in keiner Weise mit einer passiven Haltung gleichsetzen läßt.  Ganz im Gegenteil”.

3. Jesus selbst kündigt seinen Dienst an, indem Er die Worte des Propheten Jesaja auf sich selbst anwendet: “Der Geist GOTTES, des Herrn, ruht auf mir. Denn der HERR hat mich gesalbt; er hat mich gesandt, um den Armen frohe Botschaft zu bringen, um die zu heilen, die gebrochenen Herzens sind, um den Gefangenen Freilassung auszurufen und den Gefesselten Befreiung, um ein Gnadenjahr des HERRN auszurufen» (Is 61,1-2).

Christus erfüllt dieses messianische Programm seiner Mission in überreichlichem Maß: Er geht, um das „Gute zu tun“ (Apg 10,38)), und das Gute Seiner Werke hat angesichts des menschlichen Leidens eine besondere Bedeutung erlangt. Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter steht in tiefem Einklang mit dem Verhalten Christi selbst” (SD 30).

Doch zusammen mit diesem Gefühl der Hoffnung und des Vertrauens sind wir aufgerufen, solange das Leiden andauert, es kostbar zu machen, indem wir es in ein Gott wohlgefälliges geistiges Opfer verwandeln.

Nur an dieser Stelle hat dein Gesprächspartner recht, nicht aber an der vorherigen.

5. Der Glaube an Christus ist der einzige Weg, der hilft, das Gefühl der Sinnlosigkeit des Leidens zu überwinden.

Johannes Paul II., der das Drama des Leidens zu verschiedenen Zeiten auf einzigartige Weise erlebt hat, scheint seine eigene Seele zu offenbaren, wenn er sagt, dass das Leiden „den Menschen nicht nur innerlich verzehrt, sondern ihn auch zu einer Last für die anderen zu machen scheint.

Der Mensch sieht sich dazu verurteilt, von den anderen Hilfe und Beistand zu erhalten, und kommt sich selbst zugleich als unnütz vor” (SD 27).

Aber „die Entdeckung des heiligbringenden Sinnes eines Leidens in Gemeinschaft mit Christus verwandelt dieses niederdrückende Gefühl. Der Glaube an die Teilhabe an den Leiden Christi bringt die innere Gewissheit mit sich, dass der leidende Mensch „das ergänzt, was an den Leiden Christi fehlt“; der in der geistlichen Dimension des Erlösungswerks wie Christus der Errettung seiner Brüder und Schwestern dient” (SD 27).

Dann bezeichnet er mit prägnanten Worten das Leiden als “der unersetzliche Mittler und Urheber der für das Heil der Welt unerlässlichen Güter.

Mehr als alles andere bahnt es der Gnade den Weg, die die menschlichen Seelen verwandelt. Mehr als alles andere lässt es in der Geschichte der Menschheit die Kräfte der Erlösung gegenwärtig werden. In jenem »kosmischen« Kampf zwischen den geistigen Kräften von Gut und Böse, von dem der Epheserbrief spricht,(89) bilden die mit dem Erlöserleiden Christi verbundenen Leiden des Menschen eine besondere Unterstützung für die Kräfte des Guten, weil sie dem Sieg dieser heilbringenden Kräfte den Weg eröffnen.” (SD 27).

6. Also, Kopf hoch!

Setze in diesem Moment dein ganzes Vertrauen in Christus, unseren Retter und unseren Arzt.

Solange das Leiden andauert, vereinige es mit Seinen Leiden und mache es zu einer Opfergabe für die Erlösung und Bekehrung vieler. Im Himmel werden sie dich willkommen heißen und dir dafür danken, dass du zusammen mit Christus die Vermittlerin ihrer Bekehrung und ihrer Errettung warst.

Ich versichere dir mein Gebet und gedenke deiner insbesondere im Heiligen Messopfer.

Ich segne dich und wünsche dir alles Gute. 

Pater Angelo