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Frage

Hallo, wahrscheinlich bin ich hier mit meinem Hilferuf fehl am Platz… Aber ich weiß nicht, an wen ich mich wenden soll. Ich habe auf vieler Weise versucht, mit einem Geistlichen, der mir helfen könnte, in Verbindung zu treten, und entschuldigen Sie meine Anonymität, aber ich schäme mich ein wenig, mein Problem zu äußern… Manchmal macht mir der Gedanke an den Tod Angst. Es bereitet mir Angst, nicht zu wissen, was mich nach dem Tod erwartet.

Ich habe mehrere religiöse Webseiten angeschrieben, aber keine Antwort erhalten. Ich bräuchte nur jemanden, mit dem ich sprechen kann, der mich versteht, und ein Geistlicher wäre bestimmt besser dafür geeignet.

Ich glaube nicht, ein sehr religiöser Mensch zu sein, weil ich nicht oft in die Kirche gehe, aber ich glaube definitiv an Gott.

Ich schreibe Ihnen, denn immer wenn mich diese Angst erfasst, reicht es aus, eine Kirche oder einen anderen heiligen Ort zu betreten, und sie verschwindet, ich finde Frieden.


Antwort des Priesters

Lieber Besucher, 

1. der große französische Denker Blaise Pascal sagte, dass der Mensch das einzige Tier ist, das weiß, dass es stirbt, und das an den Tod denkt.

So sehr wir auch versuchen, diesen Gedanken zu beseitigen, er kehrt doch unaufhaltsam zurück.

Wir stellen uns die Frage: was erwartet uns im Jenseits?

2. Um mit Sicherheit zu wissen, was uns erwartet, müssen wir uns auf jemanden beziehen, der vollkommene Kenntnis davon hat.

Nun, der Einzige, der vollkommenes Wissen davon hat, ist Jesus Christus, der über sich selbst sagte: “Und niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen außer dem, der vom Himmel herabgestiegen ist: der Menschensohn” (Joh 3,13) und “Er, der aus dem Himmel kommt, steht über allen. Was er gesehen und gehört hat, bezeugt er, doch niemand nimmt sein Zeugnis an” (Joh 3,31-32).

3. Zum guten Schächer, der mit Ihm am Kreuz starb, sagte Er: “Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein” (Lk 23,43).

Beim letzten Abendmahl betete er mit den Worten: “Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich schon geliebt hast vor Grundlegung der Welt” (Joh 17,24).

Im Gleichnis vom reichen Mann und vom armen Lazarus sagte er, dass dieser “von den Engeln in Abrahams Schoß getragen wurde” (Lk 16,22), während der Reiche in der Unterwelt, das heißt in der Hölle, qualvolle Schmerzen litt” (Lk 16,23).

4. Jesus spricht von Gericht und Tage des Gerichts, wie z. B.: “wer aber jemanden tötet, soll dem Gericht verfallen sein” (Mt 5,21); “Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden und nach dem Maß, mit dem ihr messt, werdet ihr gemessen werden” (Mt 7,2); “„Nun, ich sage euch, am Tag des Gerichts“ ” (Mt t,12).

Da der Herr vom Jüngsten Gericht am Ende der Welt spricht (vgl. Mt 25,31ff), folgert die Kirche daraus, dass es unmittelbar nach dem Tod ein Gericht geben wird, nach dem wir den verdienten Bestimmungsort haben werden: Himmel, Hölle oder Fegefeuer, falls man sich in einem Zustand der Gnade befindet, aber noch der Reinigung bedarf.

5. Hier ist also die Lehre der Kirche, abgeleitet von dem, was unser Herr Jesus Christus gesagt hat:

Jeder Mensch empfängt im Moment des Todes in seiner unsterblichen Seele die ewige Vergeltung. Dies geschieht in einem besonderen Gericht, das sein Leben auf Christus bezieht – entweder durch eine Läuterung hindurch oder indem er unmittelbar in die himmlische Seligkeit eintritt oder indem er sich selbst sogleich für immer verdammt” (Katechismus der katholischen Kirche 1022).

“Die in der Gnade und Freundschaft Gottes sterben und völlig geläutert sind, leben für immer mit Christus. Sie sind für immer Gott ähnlich, denn sie sehen ihn, „wie er ist“ (1 Joh 3,2), von Angesicht zu Angesicht” (KKK 1023).

6. “Wer in der Gnade und Freundschaft Gottes stirbt, aber noch nicht vollkommen geläutert ist, ist zwar seines ewigen Heiles sicher, macht aber nach dem Tod eine Läuterung durch, um die Heiligkeit zu erlangen, die notwendig ist, in die Freude des Himmels eingehen zu können.” (KKK 1030).

Die Kirche nennt diese abschließende Läuterung der Auserwählten, die von der Bestrafung der Verdammten völlig verschieden ist, Purgatorium [Fegefeuer] (…) Im Anschluß an gewisse Schrifttexte [Vgl. z.B. 1 Kor 3,15, 1 Petr 1,7] spricht die Überlieferung der Kirche von einem Läuterungsfeuer” (KKK 1031).

7. “Wir können nicht mit Gott vereint werden, wenn wir uns nicht freiwillig dazu entscheiden, ihn zu lieben. Wir können aber Gott nicht lieben, wenn wir uns gegen ihn, gegen unseren Nächsten oder gegen uns selbst schwer versündigen: „Wer nicht liebt, bleibt im Tod. Jeder, der seinen Bruder haßt, ist ein Mörder, und ihr wißt: Kein Mörder hat ewiges Leben, das in ihm bleibt“ (1 Joh 3,14-15) (…)

In Todsünde sterben, ohne diese bereut zu haben und ohne die barmherzige Liebe Gottes anzunehmen, bedeutet, durch eigenen freien Entschluß für immer von ihm getrennt zu bleiben. Diesen Zustand der endgültigen Selbstausschließung aus der Gemeinschaft mit Gott und den Seligen nennt man „Hölle“ (KKK 1033)

“Die Lehre der Kirche sagt, daß es eine Hölle gibt und daß sie ewig dauert. Die Seelen derer, die im Stand der Todsünde sterben, kommen sogleich nach dem Tod in die Unterwelt, wo sie die Qualen der Hölle erleiden, „das ewige Feuer”. Die schlimmste Pein der Hölle besteht in der ewigen Trennung von Gott, in dem allein der Mensch das Leben und das Glück finden kann, für die er erschaffen worden ist und nach denen er sich sehnt” (KKK 1935).

8. Der Herr sagte: “Darum haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.” (Mt 24,44).

Versuche daher, dich immer in Gottes Gnade zu bewahren und schwere Sünden zu vermeiden.

Um schwere Sünden zu vermeiden, ist die Hilfe der Sakramente notwendig.

Ich empfehle dir insbesondere die Beichte, besonders wenn es in deinem Leben schwere Sünden gibt.

Auf jeden Fall rate ich dir zur regelmäßigen und häufigen Beichte, möglichst immer beim selben Priester.

In der Hoffnung, uns im Himmel wiederzusehen, segne ich dich und versichere dir mein Gebet.

Pater Angelo