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(31. August 1923, an den Freund Antonio Villani, Hrsg. P.G. Frassati, Brief,  L. Frassati Verlag, Brescia 1976, S. 149-151)

Freude, der dominikanischen Familie anzugehӧren und den leidenschaftlichen Willen, das Charisma des Heiligen zu verwirklichen. 

Es freut mich wirklich, dass du der großen Dominikanerfamilie beitreten möchtest, wo «wohl gedeiht, wer nicht vom Wege wich », (Dante Alighieri).  Man hat ganz wenige Verpflichtungen.  Du verstehst, dass ich sonst einem Orden nicht angehӧren kӧnnte, die zur Einhaltung vieler Verpflichtungen zwingt.   Als der Heilige den Dritten Orden gründete, wollte er eine Art Militia, um die Häretiker zu bekӓmpfen; damals gab es sehr strenge Regeln – es wurde sozusagen  die  alte Regel des Ersten Ordens befolgt -, aber jetzt sind sie geӓndert worden und es gibt keine Spur mehr von strengen Regeln.  

Es wird empfohlen, jeden Tag das dominikanische Offizium der Heiligen Muttergottes oder den Rosenkranz zu beten; jedoch begeht man keine schwere Sünde, wenn man es absichtlich an einen oder mehreren Tagen  unterlässt.   Ich hoffe, dass  du die Einkleidung in der wundeschӧnen Basilika von Turin haben wirst, auf diese Weise werde ich dir nah sein, um dich brüderlich zu umarmen: denn du bist schon in der Bruderschaft des Blutes unseren Herrn Jesus Christus mit mir vereint und wirst dann auf eine doppelte Weise mit mir in unserem gemeinsamen Heiligen Vater Dominikus vereint sein.”

Es würde mir große Freude bereiten, wenn du Bruder Girolamo als Namen auswӓhlen würdest, weil er mich und bestimmt auch dich, der du mit mir die Gefühle gegen die korrupten Sitten teilst, an einen  netten Menschen erinnert: Girolamo Savonarola, dessen Namen ich unwürdig trage.   Weil ich diesen, als Heiliger, am Galgen hingerichteten Pater, leidenschaftlich bewundere, habe ich nach seinem Vorbild Laiendominikaner werden wollen.  Leider bin ich noch weit davon entfernt, ihn imitieren zu kӧnnen. Denk mal darüber nach und schreib mir dann bitte deine Ansichten dazu.

Auch im Namen meiner Eltern danke ich dir für deine lobenden Worte, die in diesem Moment sehr willkommen sind, vor allem weil sie nicht nur vom Kopf sondern aus dem Herzen kommen, das ich in diesen Stunden  so nahe fühle.

Viele Grüße an deine Eltern und dir wünsche ich Tausende von Gnaden in Jesus Christus.  

Pater Girolamo.