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Frage
Lieber Pater Angelo,
angenommen, Gott ist Liebe und sein Wille ist, dass alle Menschen gerettet werden, warum hat er dann so restriktive Regeln für die Errettung aufgestellt?
Schon eine einzige Todsünde genügt, um die ewige Errettung zu gefährden.
Verstehen Sie mich nicht falsch, Pater, dies möchte bestimmt keine Kritik am Herrn sein.
Das würde ich mir nie erlauben.
Ich möchte nur den Grund dafür verstehen!
Im Grunde sind wir Menschen voller Schwächen, und allen möglichen Beeinträchtigungen und Druck ausgesetzt, vor allem im sexuellen Bereich.
Ich warte erwartungsvoll auf Ihre Antwort und danke Ihnen für alles, was Sie für die Kirchengemeinde tun.
Pierangelo
Antwort des Priesters
Lieber Pierangelo,
1. eine Todsünde zu begehen ist nicht wie ein Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung.
Manchmal passiert es, dass man eine Regel bricht und dabei absolut keinen Schaden anrichtet, wie es meistens bei der Geschwindigkeitsüberschreitung der Fall ist.
Die Polizei verhängt zu Recht ein Bußgeld und tut dabei ihre Pflicht, denn auch wenn kein Schaden entstanden ist, dient das Bußgeld der Erziehung zur Vorsicht und korrekten Fahrweise.
2. Die Todsünde hingegen besteht darin, Gott aus dem Mittelpunkt des Lebens zu verdrängen und Ihn auszuschließen.
Dies kann durchaus auch bei Bewahren des Glaubens geschehen. Aber wenn man tödlich sündigt, stirbt der Glaube und kann sich unter dem übernatürlichen Gesichtspunkt nicht mehr vitalisieren.
Im Gegenteil, von diesem Moment an ist es, als fühle man sich wie innerlich geteilt und angekettet.
3. Es ist mehr oder weniger dasselbe wie zu sagen: Warum ist es notwendig, nichts Giftiges oder Schädliches zu sich zu nehmen, um gesund zu bleiben?
Giftstoffe sind mit der Gesundheit nicht vereinbar.
Somit sind Todsünde und die Gemeinschaft mit Gott unvereinbar.
Jeder, der ein Minimum an christlichem Leben hat, erkennt, dass die Todsünde etwas tief im Inneren zerbricht.
4. Es sei gesagt, dass Gott die Schwäche des Menschen kennt und gerade deshalb uns Güter hat zukommen lassen, die es ermöglichen, den, durch die Sünde verursachten Bruch, wiedergutzumachen.
Es handelt sich dabei hauptsächlich um die Sakramente.
Sie erlauben Christus, diejenigen, die sich Ihm zuwenden, zu umarmen und dem Sünder wieder das göttliche Leben einzuflößen, das reinigt, heilt und heiligt.
5. Diejenigen, die fern vom Herrn leben, wissen nicht, was Gnade ist (Vereinigung mit Gott von Herz-zu-Herz) und sehen alles einfach als eine Art Tarifverzeichnis oder ein zu beachtendes Regelwerk, genau wie eine Straßenverkehrsordnung.
Ihnen entgeht, dass Christen nach den Geboten Gottes leben.
Johannes Paul II. hat ganz zu Recht gesagt, dass diejenigen, die nach dem Fleisch leben, das Gesetz Gottes als Last empfinden, diejenigen hingegen, die nach dem Geist leben (das heißt in der Gemeinschaft der Gnade und bereits die Schätze des Paradieses genießen) es als Bedürfnis des Herzens fühlen.
In der Hoffnung, dass du immer nach dem Geist leben kannst, erinnere ich deiner im Gebet und segne dich.
Pater Angelo