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Frage

Lieber Pater Angelo,

als Erstes möchte ich Ihnen für den großartigen Dienst danken, den Sie den Gläubigen auf der Webseite „Amici domenicani“ leisten.

Ich bin ein Junge im Oberschulalter. Leider wurde ich nicht zum Glauben erzogen oder zumindest nur sehr schwach, als nicht-praktizierende Gläubige. Im Laufe der Zeit habe ich mir aber selber einen ziemlich starken christlichen Glauben angeeignet, auch wenn er noch einer geistigen Reifung bedarf. Meine Frage betrifft ein Problem moralischer Natur.

Ich habe (über Ihre Webseite) erfahren, dass Blasphemie auch die Form einer „Verhöhnung heiliger Dinge“ annehmen kann. Nun wollte ich wissen, was der Unterschied ist zwischen als Hohn verstandener Blasphemie und unschuldigem Witz.

Ich würde gern ein paar allgemeine Informationen einholen, um sie voneinander unterscheiden zu können, und außerdem würde ich gerne zu folgendem Vorfall (…) Ihren Standpunkt erfahren.

Ein aufrichtiges Dankeschön für Ihre Antwort.

Ich möchte Ihnen diesbezüglich meine ganze Dankbarkeit ausdrücken, denn Ihnen ist es zu verdanken, dass ich so vieles über unseren Glauben entdeckt habe, nicht nur hochkarätige theologische Informationen, sondern auch Dinge, die ein Christ unbedingt wissen muss, zum Beispiel die Tatsache, dass es Pflicht ist, an den angegebenen Tagen zur Messe zu gehen. Ohne diese Information wäre ich jetzt, trotz all der Jahre, in denen ich mich als Christ bekannt habe, immer noch nicht im Gnadenzustand, weil ich aufgrund einer schlechten religiösen Erziehung überzeugt war, es wäre genug, nur hin und wieder an den Feiertagen zur Messe zu gehen, nämlich wann es einem passte! Darin fühle ich mich mit vielen Italienern vereint, die erst, nachdem sie zu einem praktizierenden Glauben gekommen sind, dank Ihrer Webseite lernen, wie es ist, Gnade zu empfangen und zu bewahren.

Dies ist natürlich ein ganz großer Vorteil für das Seelenheil, die sonst wahrscheinlich nie den Stand der Gnade erreichen würden.

Abgesehen davon, bringen Sie uns Gläubigen viel über Theologie bei und geben uns nützliche pastorale Ratschläge, die uns dazu verhelfen, die Wahrheit in unser Leben miteinzubeziehen. Und noch vieles mehr.

Zu gutem Schluss ist es offensichtlich aber auch notwendig, umso mehr die Wahrheit Ihrer Mitarbeiter zu segnen, die in ihr verwurzelt sind und nur dank dieser Früchte tragen.

Nochmals ein großes Dankeschön und beste Grüße.

Ich erinnere Ihrer im Gebet.


Antwort des Priesters

Lieber Besucher, 

1. ich danke dir zunächst für die Wertschätzung des auf unserer Webseite angebotenen Dienstes.

Das Gute, das du dadurch erhalten hast, höre ich mir täglich von vielen Besuchern wiederholen, denen es genauso geht.

Ich danke Gott aus tiefstem Herzen, dass er durch den Einfallsreichtum unseres Webmasters dieses Mittel der Evangelisierung und Katechese ausgeklügelt hat.

2. Leider werden viele nur durch unsere Webseite an die grundlegenden und wichtigen Wahrheiten unseres christlichen Lebens erinnert.

Viele haben nicht die geringste Ahnung, wie wichtig es ist, in Gnade zu leben und sich der heiligen Kommunion zu nähern, nur wenn man im Stand der Gnade ist, oder von der Notwendigkeit der Beichte als einem gewöhnlichen und unverzichtbaren Mittel, um den Stand der Gnade wiederzuerlangen, wenn man sie durch eine Todsünde verloren hat.

3. Viele beachten nicht, wie du in der Vergangenheit, die Heiligung der Sonntage, die Gott selbst von den ersten Takten der Heiligen Schrift an zur Pflicht gemacht hat: “Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn” (Gn 2,3)

Viele wissen nicht einmal, dass das Versäumnis der Sonntags-Messe ohne schwerwiegenden Grund eine schwere Sünde ist, die sie am Empfang der Heiligen Kommunion hindert, andernfalls begeht man ein Sakrileg.

4. In ähnlicher Weise achten viele nicht auf die Sünden der Unreinheit, die den Geschmack an die Dinge Gottes und die Anziehung zu heiligen Dingen auslöschen.

Darin liegt leider auch die Komplizenschaft derer, die sprechen sollten, jedoch schweigen.

Manche befürchten, Ärger auszulösen, wenn sie über Reinheit sprechen, und denken, die Kirchen würden sich füllen, wenn sie dieses Thema ignorieren und so tun, als sei es keine Sünde.

Während genau das Gegenteil der Fall ist und sie nicht merken, dass die Kirchen gerade wegen der Unreinheit leer sind!

Unreinheit und Heiligung passen nicht zusammen, sie vertragen sich nicht.

5. Deine E-Mail erinnerte mich an den Hl. Dominikus, der zu einer Zeit predigte, in der viele, die hätten sprechen müssen, schwiegen.

Innozenz III., Papst zur Zeit des Hl. Dominikus, beklagte sich mit biblischen Worten (Jes 56,10) über einige Bischöfe des Languedoc, weil sie angesichts der albigensischen Ketzerei wie „stumme Hunde seien, die nicht bellen können.“ 

6. Ich möchte einen Traum erwähnen, den die Mutter des Hl. Dominikus noch vor seiner Geburt hatte: sie sah ein Hündchen ihrem Leib entsteigen, das mit einer brennenden Fackel im Maul die ganze Welt erleuchtete. 

Laut Pietro Ferrando, einem der ersten Biografen des Hl. Dominikus, deutete dieser prophetische Traum auf die große Redekunst des Knaben hin, der durch das Gekläff der heiligen Lehre, die in der Sünde schlafenden Seelen wachrütteln würde, indem er das Feuer der Nächstenliebe auf der ganzen Welt verbreitet hätte und um durch das fleißige Predigen die Wölfe von der Herde fernzuhalten”.

Und dies ist in seinem Leben perfekt erreicht worden. Er war nämlich unvergleichlich darin, Sünden aufzugreifen und Ketzereien zu bekämpfen und ermahnte unermüdlich die Gläubigen. Seine Worte brannten wie eine Fackel, weil er mit Elias Geist und Kraft gekommen war“.

Wie schön wäre es, wenn viele heute, wie so mancher es lobenswerterweise bereits getan hat und tut, in den Orden des Hl. Dominikus eintreten würden, um ihr Wirken der Erleuchtung und Erlösung der Seelen in der Kirche und in der Welt fortzusetzen.

Und dies gerade im Gegensatz zu den „stummen Hunden, die nicht bellen können“.

7. Nun zu deinen Fragen, zunächst einmal: ja, man kann auch durch Hohn über heilige Dinge lästern, um sie zu verachten und die Menschen von der Religion und den Sakramenten fernzuhalten.

Andererseits ist dies nicht der Fall bei denen, die die Worte der Heiligen Schrift verwenden, um über das Verhalten einiger zu spotten. Das wird aus Spaß gemacht, ohne auch nur im Geringsten den Glauben verhöhnen zu wollen.

Der Hl. Johannes Bosco sagte jedoch, und meiner Meinung nach zu Recht, dass wir die Menschen nicht mit den Worten der Heiligen Schrift zum Lachen bringen dürfen, denn es sind Worte, die Gott gesagt hat, um ewiges Leben zu vermitteln.

Es ist, als würde man sie entheiligen, auch wenn es offensichtlich keine schwere Sünde ist.

8. Im zweiten Fall (den ich aus deiner E-Mail ausgeschnitten habe) liegt keine Sünde vor, weil sich der von dir verwendete Ausdruck „wir hoffen, dass sie uns Gnade geben“ nicht auf Gott bezieht, sondern auf die Vorgesetzten dieser Person.

Ich danke dir noch einmal für deine Wertschätzung, für die dem Orden des Hl. Dominikus zuteil gewordene Ehre und für dein Gebet.

Gerne gedenke auch ich deiner im Gebet und segne dich.

Pater Angelo