Questo articolo è disponibile anche in: Italienisch Deutsch

Frage

Lieber Pater Angelo,
ich bin … aus …und seit 1973 mit meiner einzigen Frau verheiratet. Wir haben 7 Kinder, 4 Töchter und 3 Söhne.
Seit etwa drei Jahren geht meine Frau nicht mehr zur Kirche. Sie folgt einem Priester aus Palermo, der exkommuniziert und in den Laienstand versetzt worden ist.
Dieser behauptet, Papst Franziskus sei kein Papst und gehöre zur Kirche des Satans, er sagt, die Messe una cum in Gemeinschaft mit ihm sei ungültig, ebenso wie die Weihe und alle anderen Sakramente.
Meine Frau geht nicht mehr zur Beichte, sie geht nur noch zu diesen Versammlungen, wenn sie zufällig in unserer Nähe stattfinden, sie verfolgt auch seine Katechesen auf dem Youtube-Kanal, wo er gegen Papst Franziskus wettert.
Demzufolge bin ich nun, lieber Pater, zusammen mit meinen Kindern, besorgt darüber, ob meine Frau auch automatisch in die Exkommunikation gefallen ist.
Vielen Dank im Voraus für Ihre freundliche Antwort.

Antwort des Priesters

Lieber Besucher,

  1. es tut mir leid für deine Frau, die in die Schlinge des Satans gefallen ist.
    Die Schlinge des Satans besteht darin, jemanden glauben zu lassen, er sei in der Wahrheit, indem er schwer gegen die Liebe handelt.
  2. Deine Frau ist jedoch weder in der Wahrheit noch in der Liebe.
    Sie ist nicht in der Wahrheit, denn die Gemeinschaft una cum ist für die Gültigkeit der Eucharistie nicht erforderlich.
    Die Orthodoxen stehen weder in Gemeinschaft mit dem Papst in Rom noch erkennen sie ihn als Kirchenoberhaupt an.
    Einige von ihnen sagen sogar, er sei ein Abgesandter des Satans.
    Dennoch ist ihre Eucharistie gültig. So sehr, dass ein Katholik in einer Notlage die Eucharistie von einem Priester empfangen darf, der keineswegs in Gemeinschaft mit dem Papst steht, und von ihm auch die Absolution erhalten kann.
  3. Das bedeutet, dass der Priester, oder besser gesagt, der auf den Laienstand reduzierte Priester, von dem du sprichst, in Bezug auf die Theologie offensichtlich schlecht ausgestattet ist.
    Einige Leute, die noch ahnungsloser sind als er, folgen ihm bedauerlicherweise.
  4. Das Bedauerlichste an deiner Frau ist aber, dass sie das Gebot der Liebe nicht erfüllt, das die unerlässliche Voraussetzung für den Eintritt in den Himmel ist.
    Wir dürfen nicht vergessen, was die Heilige Schrift sagt: „Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke. Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts“ (1 Kor 13,1-2).
    Der heilige Thomas schreibt in seinem Kommentar zum ersten Korintherbrief: „Es ist nichts nach dem Wesen der Gnade. Und das geschieht wegen des Mangels an Liebe, dank deren Kraft der Mensch einen vollkommenen Verstand sinnvoll nutzt. Aber ohne Liebe aber kann sein Nutzen nicht gut sein“.
  5. Außerdem sagt die Heilige Schrift darüber “die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig” (1 Kor 13,4).
    Anschließend sagt sie: “Sie ereifert sich nicht”, “sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf” (1 Kor 13,5).
    Und schließt mit den Worten, “die Liebe erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand” (1 Kor 13,8).
  6. Jesus sagte: “An ihren Früchten also werdet ihr sie erkennen” (Mt 7,20).
    In der von diesem exkommunizierten Priester ins Leben gerufenen Bewegung sind die Früchte leider mehr als offensichtlich: Sie stehen alle im Widerspruch zur Liebe.
  7. Von diesen bitteren Früchten sagt die Heilige Schrift: “Wir wissen, dass wir aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind, weil wir die Brüder lieben. Wer nicht liebt, bleibt im Tod. Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Menschenmörder und ihr wisst: Kein Menschenmörder hat ewiges Leben, das in ihm bleibt” (1 Gv 3,14-15).
    Man kann sich nicht als Verfechter der Wahrheit aufspielen (abgesehen davon, dass wir uns hier im absoluten Irrtum befinden), wenn es an Liebe mangelt.
  8. Es tut mir sehr leid für deine Frau und für alle, die es vorgezogen haben, die Beichte zu schwänzen und nicht zur Messe zu gehen, um einer exkommunizierten Person hinterherzugehen. Auf diese Weise haben sie sich durch ihr Handeln selbst exkommuniziert. Sie haben sich getrennt, sich selbst ins Abseits gestellt.
    Leider “liegt eine Hülle auf ihrem Herzen” (2 Kor 3,15).
    Es ist der Schleier der Blindheit, den sie Satan erlaubt haben, um ihren Geist zu legen.
    Sie haben es von dem Moment an zugelassen, als sie die Liebe verloren.
    Man muss viel beten und Buße tun, weil bestimmte Arten von Dämonen nur auf diese Weise ausgetrieben werden können. (vgl. Mt 17,21).
    Mit dir in der Liebe vereint, wünsche ich deiner Frau, dass sie zum Liebesmahl zurückkehrt.
    Ich segne dich und gedenke deiner im Gebet.
    Pater Angelo