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Frage

Guten Tag!

Möge Sie Gott für Ihren Dienst segnen, Pater…

Ich wollte Sie fragen, warum unsere Gebete manchmal nicht erhört werden.

Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.


Antwort des Priesters

Liebe Besucherin,

ich übertrage dir das Denken des heiligen Thomas in der Summe der Theologie II-II, 83,15, ad 2.

1. Unsere Gebete werden nicht erhört, wenn wir nicht um Dinge bitten, die für unsere ewige Errettung nützlich sind.

Schlimmer noch, wenn wir bitten, sündigen zu dürfen.

“Will wer betet für sich etwas, was ihm nicht zur Seligkeit nützlich ist, so verdient er dieses nicht: er verliert vielmehr alles Verdienst, wenn er von Gott z.B. die Vervollständigung einer Sünde erbittet; was gleichbedeutend ist mit einem nicht frommgläubigen Gebet”.

2. Mitunter werden unsere Gebete nicht erhört, wenn wir Dinge erbitten, die nicht für unser ewiges Heil notwendig, aber auch nicht eindeutig dagegen sind.

Diesbezüglich sagt der heilige Augustin: „Der da im Glauben zu Gott fleht um der Lebensnotdurft willen, wird manchmal erhört und manchmal nicht erhört. Beides aus Barmherzigkeit. Denn was dem Kranken notwendig ist, das weiß der Arzt besser als der Kranke.” So wurde z.B. Paulus nicht erhört, als er um die Befreiung von der Last der Lust bat, weil es eben nicht vorteilhaft war” (Sent. Prosp. 213). 

3. Erbittet man hingegen etwas, was  für das ewige Heil des Betenden nützlich ist, und ist dies ein unentbehrliches Gut für sein Heil, dann „ erhält er es ohne Zweifel“, obwohl freilich “zu seiner Zeit”.

Deshalb wird es unfehlbar erlangt, wenn man um, die zum Heil notwendigen Tugenden, bittet: Glaube, Hoffnung, Liebe, Keuschheit, Gerechtigkeit

4. Diese Erfüllung „kann jedoch verhindert werden, wenn man nicht beharrlich betet.

Daher schrieb der heilige Basilius: “Deshalb betest du bisweilen und empfängst nicht, weil du schlecht gefordert hast, nämlich entweder ohne Glauben oder  leichthin oder das was dir nicht heilsam ist oder weil du zu beten aufgehört hast”.

5. Ebenso werden wir nicht erhört, wenn wir für Menschen beten, die nicht dazu bereit sind – indem sie ihr Leben ändern – die erbetenen Gnaden zu empfangen.

Gnaden die gewährt werden, wenn man – indem man sein Leben ändert – bereit ist, sie zu empfangen.

6. Daher schreibt der heilige Thomas abschließend, “damit einer erlange, worum er bittet, müssen vier Bedingungen zusammentreten:

dass er für sich bete

dass er um das zum Heile Notwendige bete

dass er frommgläubig bete

dass er beharrlich bete”.

In der Hoffnung, dass du diese vier Bedingungen immer zusammenbringst und so alles Erbittete vom Herrn empfängst, versichere ich dir mein Gebet und meinen Segen.

Pater Angelo