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Frage
Guten Abend Pater,
ich möchte Sie nach dem Unterschied zwischen Taufe und Firmung fragen?
Soweit ich weiß, nimmt die Taufe die Sünde hinweg….
Wie kommt es dann, dass man nach der Firmung zur Beichte muss?
Oder liege ich da falsch?
Antwort des Priesters
Lieber Besucher,
1. ich hatte bereits die Gelegenheit, den Unterschied zwischen Taufe und Firmung zu klären.
Kurzgefasst: Die Taufe ist das Sakrament der Wiedergeburt: durch die Adoption werden wir zu Kindern Gottes.
Wir sind jedoch, so Petrus, „wie neugeborene Kinder“ (1 Petr 2,2). Wir müssen innerlich gestärkt werden.
Diese Kraft wird uns durch die Firmung verliehen, nach den Worten Jesu am Tag Seiner Himmelfahrt:” Und siehe, ich werde die Verheißung meines Vaters auf euch herabsenden. Ihr aber bleibt in der Stadt, bis ihr mit der Kraft aus der Höhe erfüllt werdet!” (Lk 24,49).
Diese Kraft bindet uns noch vollkommener an die Kirche (vgl. KKK 1285) und verleiht die Gnade und auch die Pflicht, den Glauben durch Wort und Tat als wahre Zeugen Christi zu verbreiten und zu verteidigen (vgl. KKK 1285).
2. Durch die Taufe werden alle unsere Sünden des vergangenen Lebens weggenommen.
Aber mit der Taufe ist man nicht davor gefeit, neue Sünden zu begehen. Auch die Firmung verleiht diese Immunität nicht.
3. Für Sünden, die nach der Taufe begangen werden, ist es daher notwendig, Zugang zu dem zu haben, was für die Kirche von Anfang an als „zweite Taufe“ bezeichnet wurde, nämlich die sakramentale Beichte.
4. Deine Frage ist berechtigt, da du noch nicht getauft bist und aus einer evangelisch-protestantischen Familie kommst, in der die Kinder nicht getauft werden.
Evangelikale sind sich ihrer Rettung sicher, also ist die Beichte für sie nutzlos.
Aber das ist eine falsche Sicherheit.
5. Evangelikale können nicht zwischen der Erlösung durch Christus und unserer persönlichen Erlösung unterscheiden.
Christus hat durch Sein Leiden und Seinen Tod an unserer Stelle für alles gebüßt.
In diesem Sinne ist die Schuld bereits beglichen.
6. Es ist jedoch notwendig, sich den Preis, den Christus für uns gezahlt hat, anzueignen, denn man kann ihn durch Fehlverhalten ablehnen, so wie man verhungern könnte, trotz bei allem was das Herz begehrt, würde man sich verweigern, sich an ihm zu sättigen.
7. Es stimmt, dass die Berufung und die Gaben Gottes unwiderruflich sind, wie Paulus in Röm 11,29 besagt.
Sie sind für Gott unwiderruflich, weil Gott sich nicht ändert und weil Er nicht lügt.
Unsererseits sind sie aber leider widerrufbar. Der Glaube kann durch eigenes Verschulden verloren gehen. Im Glauben kann man Schiffbruch erleiden.
In diesem Sinne mahnt auch die Heilige Schrift, wenn sie sagt: „Diese Ermahnung lege ich dir ans Herz, mein Kind Timotheus, (…); damit du (…), den guten Kampf kämpfst, gläubig und mit reinem Gewissen, das manche missachtet und so im Glauben Schiffbruch erlitten haben! Zu ihnen gehören Hymenäus und Alexander, die ich dem Satan übergeben habe, damit sie in Zucht genommen werden und nicht mehr lästern” (1 Tm 1,18-20).
8. Auch ein xbeliebiger Glaube reicht nicht aus, denn es bedarf eines Glaubens, der von Werken begleitet wird, wie das Evangelium mahnt, wenn es heißt: „Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen.
Wenn der Herr des Hauses aufsteht und die Tür verschließt und ihr draußen steht, an die Tür klopft und ruft: Herr, mach uns auf!, dann wird er euch antworten: «Ich weiß nicht, woher ihr seid».
Dann werdet ihr anfangen zu sagen: «Wir haben doch in deinem Beisein gegessen und getrunken und du hast auf unseren Straßen gelehrt». Er aber wird euch erwidern: «Ich weiß nicht, woher ihr seid. Weg von mir, ihr habt alle Unrecht getan!». Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein, wenn ihr seht, dass Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes sind, ihr selbst aber ausgeschlossen seid.” (Lk 13,24-28).
Mit dem Wunsch, dass du die Taufe, die Firmung, die Beichte und alle anderen für das Heil notwendigen Sakramente empfangen kannst, segne ich dich und gedenke deiner im Gebet.
Pater Angelo